Sind die deutschen Tierheime nicht voll genug?

Mittwoch, Juni 26, 2013

Warum müssen wir Hunde aus ausländischen Tierheimen nach Deutschland holen, wenn unsere eigenen Tierheime überfüllt sind?! Nehmen wir "unseren" Hunden damit nicht die Chance auf eine Vermittlung?

Liebe Bloggleser,

diskutiert man über das Thema "Tierschutz und import ausländischer Hunde" ist dies häufig das erste Gegenargument, dass man zu hören bekommt. Aber ist das tatsächlich so? In dem Bookazin "SitzPlatzFuss" Nr. 7/2012 gibt es hierzu einen interessanten Bericht, der u.a. aufschlüsselt wie viele Hunde in deutschen Tierheimen leben und wie ihre Vermittlungschancen sind. In dem Bericht wird deutlich, dass viele der Hunde in unseren eigenen Tierheimen nur bedingt vermittelbar sind und gerade kleinere Rassen nur einen Anteil von ca. 20 % ausmachen.

Chirus bester Freund - Ferdek (rechts) aus dem Tierheim mit der polnischen Hündin Iwana

Die im Bericht aufgeführten Statistiken haben mich sehr nachdenklich gemacht. Demnach waren von 55 Hunden in einem Tierheim nur 9 Hunde als Familienhund geeignet.  Wie sieht das bei mir in der Umgebung aus? Ein Blick auf die Homepage von dem Tierheim in unserer Stadt spiegelt ein ähnliches Bild. Momentan sind im Tierheim insgesamt 11 Hunde - alle deutlich größer als 45 cm. Hiervon ist ein Rüde eine Bordeaux-Dogge und eine Hündin eine englische Bulldogge. Nach der ehrlichen Beschreibung des Tierheimes sind fast  alle der Hunde nicht problemlos im Umgang mit dem Menschen und zwei der Hunde benötigen ständige Medikamente und haben gesundheitliche starke Einschränkungen. Ein Hund stammt aus einer Sicherstellung - ein Rüde wurde abgegeben, weil er geschnappt hat. Das Durchschnittsalter der Tiere liegt bei ca. 6 Jahren. Insgesamt eine ernüchternde Aufstellung.

Ich wünsche mir seit längeren einen zweiten Hund - einen Kameraden für Chiru, mit dem er spielen und toben kann. Es wäre schön gleichzeitig einem "Notfell" eine Chance zu geben und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen. Gerade für Chiru der dieses Jahr schon acht Jahre alt wird, finde ich einen Welpen nicht so passend - warum also nicht einen Hund aus dem Tierheim in unserer Stadt? In unserem Fall müsste die Antwort lauten: Nein - weil in unserem Tierheim kein passender Hund für uns dabei ist. Für mich gehört zum aktiven Tierschutz auch die realistische Einschätzung, was ich selber leisten kann und ob ich in der Lage bin einem verhaltensauffälligen großen Hund die richtige "Führung" bieten zu können, wo ich beim Anblick einer Bulldogge schon Angst habe. Also doch lieber einen Welpen bzw. erwachsenen Hund vom Züchter?

Schon seit längerem verfolge ich im Internet eine Tierschutzorganisation die überwiegend Tiere aus Tötungsstationen oder auswegloser Lager rettet.  Momentan warten dort 18 Rüden und 16 Weibchen mittlerer Größe auf ein neues Zuhause. Liest man die Beschreibungen der einzelnen Tiere, sind kaum Hunde dabei, die lange auf der Straße gelebt haben, sondern es sind häufig Familienhunde die lästig wurden und in der Tötungsstation landeten. Verhaltensauffälligkeiten gibt es bestimmt auch bei diesen Hunden - aber ich würde mir eher zutrauen, mit einem 40 cm großen Wuschelmix zurecht zu kommen, als der Bordeaux Dogge ein adäquates Zuhause zu bieten.

Mein persönliches Fazit ist daher - ein Hund aus unserem Städtischen Tierheim käme aufgrund der Größen und Rassen der dort zu vermittelnden Vierbeiner für mich nicht in Frage. Meine Wahl wäre ein Hund aus dem ausländischen Tierschutz ODER ein Hund vom Züchter. Von daher würde die ausländische Fellnase bei mir keinem deutschen Hund aus dem Tierheim den Platz wegnehmen, sondern einem Welpen vom Züchter (der bestimmt auch so ein Zuhause findet...).

In meinem nächsten Posting möchte ich euch gerne den kleinen Jack vorstellen und wie es dazu kam, dass sein Frauchen sich für ihn, einen Hund aus dem Spanien, entschieden hat, obwohl sie keinen Hund aus dem Ausland haben wollte...

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu dem Thema - gerne auch andere Sichtweisen und Gegenargumente.

Liebe Grüße
eure










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26 Kommentare

  1. Hallo ihr zwei,

    das ist ein Thema, zu dem man heftig diskutieren kann. Im ersten Moment wollte ich deiner Überschrift absolut zustimmen! Ich denke, dass es gerade in deutschen Tierheimen ausreichend Hunde gibt, auch kleinere, aber die lassen sich eben recht schnell vermitteln. Dass viele von ihnen auffällig sind - hm, das kann man vielleicht mit der Erziehung hinbekommen. Ich persönlich wäre aber auch nicht für einen zu großen Hund, weil ich mir dessen Haltung nicht zutraue.

    Wenn die Entscheidung allerdings so begründet wird, wie von dir: Warum soll ich nicht einen Hund aus dem Ausland nehmen, wenn es dort einen gibt, der zu mir passt und keinem anderen armen Geschöpf den Platz wegnimmt, kann ich diese Sichtweise auch verstehen.

    Beim erwachsenen Hund vom Züchter muss man sehr genau schauen. Bei einer kleinen Familienzucht, aus der GsD auch Chris stammt, sehe ich da kein Problem drin. Die Hunde haben Familienanschluss, dürfen oft auch mit ins Haus und gehen "sogar" Gassi.

    Leider gibt es aber auch Großzüchter, die zwar dem VDH angeschlossen sind, aber ihre Hunde m. E. nicht artgerecht halten. Da werden sie in Zwinger gesperrt, wo mittels Futtermaschine das Futter rein gebracht wird oder haben eine winzige Auslaufstrecke und kaum Kontakt zum Menschen. Woanders werden sie vielleicht in Plexiglas-Behältnisse gesperrt, damit nur ja kein Haar bricht. Diese Hunde müsstest du auch von Grund auf an alles gewöhnen. Im Bekanntenkreis hat jemand eine Hündin von so einem Züchter geholt, die gerade ein halbes Jahr bei ihm verbracht hat. Sie brauchte Wochen, um erst mal zu verstehen, dass man mit Spielzeug auch spielen kann. Da würde ich also sehr genau Obacht geben.

    LG Britta & Chris

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    1. Hallo Britta,
      danke für deine ausführliche Meinung, die zeigt wie umfassend das Thema doch ist. Gerade das Thema "Großzüchter" empfinde ich als sehr wichtig und stimme der zu - auch hier muss man genau hinschauen. Auf Pfotengangs Welt, dem Blogg von Tatjana gab es am 5. April 2013 hierzu einen tollen Bloggbeitrag (http://pfotengangs-welt.blogspot.de/2013/04/grauzone-in-der-hundezucht.html) den man auf jeden Fall zu diesem Thema lesen sollte.
      Liebe Grüße
      Sali

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  2. Ein heikles Thema auf das wir schon oft angesprochen wurden, leben doch hier in unseren Rudel 3 Auslandshunde und 2 Auslandskatzen.

    Eins vorneweg: wir haben uns sehr wohl in den heimischen Tierheimen nach einem neuen Familienmitglied umgeschaut. Die Hunde waren alle zu groß und ich hätte keinen einzigen mit meinem Sohn alleine gelassen. Man wollte von uns für ein Katzenpärchen - Langzeitinsassen, älter, äußerst scheu - einen horrenden Preis haben "die sitzen schon länger hier, die Futterkosten waren entsprechend hoch". Vielleicht mal Zeit, solche Praktiken zu überdenken (dies mal ganz nebenbei)? Sie wurden uns vom Tierheim dann eh verwehrt, da ich berufstätig bin.

    Drei der Hunde sind Auslandshunde; einer von einer seriösen TS Organisation, die auch im Land selbst nachhaltigen Tierschutz betreibt - was sehr wichtig ist und Unterstützung verdient. Zwei andere sind von Auslandsvermehrern von einer unseriösen TS Orga, was wir aber damals nicht wussten. Egal, was kann Hund dafür? Alle 3 würden heute nicht mehr leben. Und alle 3 haben keinem Hund aus einem deutschen Tierheim einen Platz weggenommen.

    Wichtig ist zu schauen, WO das Tier herkommt. Wenn vom Züchter, dann von einem serösen Züchter. Wenn aus dem Ausland, dann von einer seriösen TS Orga. Und auch nicht alles, was in deutschen Tierheimen geschieht, ist in Ordnung. Da werden Tiere ohne Vor- oder Nachkontrolle vermittelt, hauptsache weg. Ist auch nicht optimal oder?

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    1. Hallo Tatjana - danke für deine Meinung zum Thema! Deinen Hinweis, dass auch bei den ausländischen Tierschutzvereinen "schwarze Schafe" dabei sind, finde ich sehr wichtig! Oft sieht man ja nur eine tolle HP und kann sich keinen persönlichen Eindruck von der Arbeit machen. Mit deutschen Tierheimen habe ich ebenfalls wie du schlechte Erfahrungen gemacht. Mein Hund Nicky stammte aus einem und die Vermittlung von ihm war mehr als fragwürdig. Keine Vor- bzw. Nachkontrolle, kaum Infos zum Hund, Versorgung innerhalb des Tierheimes, Pflege...
      Liebe Grüße
      Sali

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  3. In deinem Bericht steckt auf jeden Fall viel Wahrheit und wenn ich ehrlich bin, ich habe auch oft insgeheim so gedacht, wie im ersten Satz beschrieben. Da ich mich aber nie wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt habe, denke ich jetzt definitiv anders darüber, denn deine Argumente sind einleuchtend!

    Weiter finde ich, dass man in Tierheimen oft Mogelpackungen angedreht bekommt (ich war zeitweise Gassigeher in Tierheimen und hatte leider auch immer das Gefühl, dass ich den Mitarbeitern zur Last fallen würde ^^) und diese dann, welch ein Wunder, früher oder später wieder im Tierheim landen. Hunde aus dem Auslandstierschutz scheinen mir sinnvoller vermittelt zu werden - vielleicht auch, weil mehr Aufwand dahinter steckt?! - auf jeden Fall hast du recht mit dem, was du sagst, dass die Hunde im Ausland oft aus Faulheit, etc. abgegeben werden und in den deutschen Tierheimen leider oftmals "Problemfälle" sitzen, die nicht unbedingt für jeden geeignet sind.

    Ich bin schon sehr gespannt auf Chirus neuen Spielkameraden ;)

    Liebste Grüße,
    - Lilly's Frauchen -

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    1. Hallo Lilly-Frauchen,
      ich habe mich richtig gefreut, dass der Beitrag bei dir ein "umdenken" zur Folge hat. Ob Chiru tatsächlich einen Spielkameraden bekommt, ist noch fraglich. Erst muss ich mich hier zu Hause durchsetzen ;-).
      Liebe Grüße
      Sali

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    2. Ich drücke dir alle Daumen, dass du deine "Mitbewohner" von einer zweiten Fellnase überzeugen kannst ;)

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  4. Hallo Sali,

    mit so einem Thema erreichst Du in Hundeforen ganz schnell 200 Antworten - für und wider, pro und contra - aber sicher keine allgemeingültige Aussage.
    Ich bin der Meinung, jeder muss diese Frage für sich selbst entscheiden. Wir haben immer gesagt, wir nehmen nur Hunde aus einen deutschen Tierheim, weil wir zwar die Tierschutzarbeit in anderen Ländern gerne unterstützen, aber eben dort und nicht hier.
    Laika ist aus einen deutschen Tierheim - aber ursprünglich aus Italien ;) Also haben wir uns auch nicht daran gehalten! Wenn es in den Tierheimen in der Umgebung keine passenden Hunde für mich gibt, dann würde ich sicher auch im Auslandstierschutz schauen. Wobei ich die Schwierigkeit hier in der Auswahl der Organisation sehe - es gibt so viele und ich wüsste nicht, wie ich hier eine seriöse Orga von anderen unterscheiden sollte.

    Sehr interessantes Thema, bin schon gespannt, welche Kommentare Du noch bekommst!

    Liebe Grüße,
    Isabella

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    1. Hallo Isabella, danke für deinen Kommentar! Gerade das für und wider, pro und contra finde ich spannend und möchte meinen Blogg dazu benutzen, unterschiedliche Sichtweisen und Betrachtungsweisen vorzustellen. Ich kann ja immer nur meine Eindrücke wiedergeben und finde gerade deswegen die Bloggvariante spannend, weil dort ein direkter Ausstausch mit anderen möglich ist. EIn Kompliment möchte ich an dieser Stelle auch mal an alle Bloger aussprechen - ich finde es total klasse wie sachlich hier immer diskutiert wird und die Meinung des anderen akzeptiert wird - danke! In Foren habe ich da ganze andere Erfahrungen gemacht und musste oft erleben wie man schnell angegriffen wurde, weil man eine andere Meinung vertreten hatte.

      Deinen Ansatz erst einmal zu schauen ob im deutschen Tierheimen nicht ein passender Hund auf ein Zuhause wartet, finde ich gut! Vorallem weil ihr auch bereit ward eure Sichtweise zu ändern und Laika ein Chance zu geben. Die Auswahl der richtigen Organisation muss auf jeden Fall auch gut überlegt sein - da stimme ich dir vollkommen zu. Oft gibt es ja Kontaktpersonen der Organisationen in der Nähe von einem und man kann sich in einem persönlichen Gespräch einen ersten Eindruck machen kann. Oft sind die Hunde ja auch schon in deutschen Pflegestellen untergebracht, so dass man auch die Möglichkeit hat, das Tier in natura kennenzulernen.
      Liebe Grüße
      Sali

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  5. ...liebe Sali....
    du sprichst mir aus der Seele...
    ich wohne zwar nicht in Deutschland...
    aber ich denke, bei uns ist das nicht viel anders...
    Danke für deine Worte ♥
    herzlichst Nathalie

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    1. Liebe Nathalie, danke für deinen Kommentar!
      Liebe Grüße
      Sali

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  6. Ein Hund vom Züchter, aus dem Tierheim oder aus dem Auslandstierschutz? Für welche Variante man sich auch entscheidet - ich finde es wichtig, genau zu gucken, woher der Hunde kommt, was er für Veranlagungen und eventuelle Vorschäden mitbringt. Es gibt auch Züchter, von denen ich keinen Hund kaufen würde, weil die Tiere nicht artgerecht gehalten und sozialisiert werden. Wenn ein Hund glücklich in einer Familie gelebt hat und durch ungünstige Umstände (Scheidung/Tod) sein Zuhause verloren hat und im Tierheim gelandet ist, sehe ich keinen Grund, warum er in einer neuen Familie nicht genauso glücklich werden soll. Wenn ein Hund lange auf der Straße gelebt hat und vom Auslandstierschutz "gerettet" wurde, ist es mehr als schwierig, ihn in ein normales Familienleben zu integrieren. Gewiss nicht unmöglich, aber es bedarf großer Geduld und Sachkenntnis. Gerade im Auslandstierschutz findet man viele Welpen oder sehr junge Hunde, die sich leicht einleben. Bei Auslandsadoptionen sollte man zudem aufpassen, dass damit keine merkwürdige Form von Tierhandel unterstützt wird. Ich würde mich nur an Organisationen wenden, die im Ausland nachweislich Tierschutz/Aufklärung (Kastrationen!) betreiben und für die eine Vermittlung nach Deutschland eher nebensächlich ist. Auch in deutschen Tierheimen sitzen viele Auslandshunde und spätestens da wird die Sache undurchsichtig, finde ich. Es lohnt sich also im Vorfeld genau zu recherchieren, um keinen Reinfall zu erleben. Ich kenne viele Tierschutzhunde (In- oder Ausland, egal), die in ihren neuen Familien sehr glücklich geworden sind und ich kenne leider auch viele, die sehr unglücklich geworden sind, weil ihre neuen Halter mit den vorgeschädigten, teils traumatisierten Hunden nicht klar gekommen sind und der Hund dann wie ein Wanderpokal durch mehrere Familien gereicht wird, bis er schlussendlich unvermittelbar im Tierheim landet. Damit ist niemanden geholfen. Aber wer lange und gründlich sucht, der findet auch! Meine Tochter hat einen Welpen aus dem Auslandstierschutz adoptiert und die beiden sich ein unschlagbares Team geworden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Chiru Probleme mit einem Welpen hätte. Mit acht Jahren ist er für einen Tibet Terrier gerade mal in den besten Jahren und könnte ein prima Onkel für den Kleinen werden. Unsere Lotta war 13 als Karlsson zu uns kam und sie wurde eine hervorragende Oma für ihn. Die beiden haben sich sehr geliebt. Wenn man die schlechten aussortiert hat, bleiben viele gute Möglichkeiten! Ich bin so gespannt, wie du dich entscheidest! Viel Glück!
    Liebe Grüße
    Silke

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    1. Liebe Silke, deinen Kommentar habe ich mit großem Interesse gelesen, weil er für mich u.a. auch deutlich macht, dass egal für was man sich entscheidet (Tieheim/Züchter/Ausland) man sich auf jeden Fall intensiv informieren muss. Gerade den "Import" von sehr spezifischen Rassen aus dem Ausland, mit besonderen Ansprüchen an den Halter finde ich problematisch. Aber das ist bestimmt auch noch einmal ein späteres Thema für den Blogg. Die Entscheidung ob Zweithund oder nicht ist noch nicht entgültig gefallen, aber ich werde auf jeden Fall für viele "Seiten" offen sein.
      Liebe Grüße
      Sali

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  7. Also ich sehe es ähnlich wie Lilly.
    Ich finde viele Deutsche Tierheime vermitteln Hunde oft als Mogelpackung, nur um die Hunde los zu werden.

    Ich wurde nun auch wieder oft gefragt warum habt Ihr Pippa aus dem Ausland geholt ?? Warum kein Hund aus dem Tierheim in der Nähe ?

    Für mich ist es ganz klar - 1. für mich stand fest es sollte ein Bretone sein! Diese sind in Deutschland nur sehr schwer zu bekommen (wenn auch nur vom Züchter, der die Hunde aber nur an Jäger abgibt).
    Ebenso sollte es ein Hund sein, den ich sehe und mich zugleich verliebe.
    Und wie schon gesagt, möchte ich einem Hund haben der keine Mogelpackung ist.
    Die Orga von der ich Pippa nun bekommen habe, haben sich so bemüht und mir immer viele Infos über Pippa gegeben.
    Sie waren total interessiert an mir, meinem Leben und so wie es mit Pippa werden soll.

    Die deutschen Tierheime sind meist einfach nur froh wenn der Hund vermittelt wurde - egal in welche Hände. Ob Ahnung von der Rasse, des Alters usw.. Hauptsache weg !

    Das finde ich so gar nicht gut.

    LG, Decos + Pippas Frauchen

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    1. Hallo Deco, dein Kommentar macht für mich u.a. auch deutlich, dass man auch einen Tierschutzhund in Erwägung ziehen kann, wenn man eine ganz bestimmte Rasse sucht und ich finde auch dazu muss man stehen dürfen: Das man sich in eine bestimmte Rasse oder Aussehen verliebt hat und so einen Hund gerne haben möchte. Mein Herz schlägt immer für alles wuschelige und gerade diese Hunde werden viel bei der von mir im Beitrag erwähnten ausländischen Organsiation vermittelt.
      Deine Erfahrung bei Pippa, dass die Organisationen sich intensiver mit dem Bewerber beschäftigen und detaillierter über ihre Hunde informieren habe ich auch gemacht. Bei unserem Tierheimhund Nicky hat sich das Tierheim weder die Mühe gemacht bei uns zu Hause zu kontrollieren wie er künftig leben wird, noch haben wir noch einmal eine Nachkontrolle oder ähnliches gehabt. Besonders schlimm fand ich, dass seine Herzkrankheit als Zwingerhusten behandelt wurde und er wochenlang in der Isolierstation saß - unnötig und Vermittlungschancen gleich null...
      Danke für deinen Kommentar!
      Liebe Grüße
      Sali

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  8. Liebe Sali,

    ebenso wie Du finde ich es wichtig und bereichernd, diese Diskussionen zu führen. Und ebenso wie Dir gefällt es mir, dass unter Bloggern wohl möglich ist, was sonst fast ausgeschlossen scheint, nämlich sachlich zu bleiben. Andere Meinungen begründen sich eben auf anderen Erfahrungswerten als den eigenen, auf andere Sicht- und Denkweisen und oft, ganz oft erweitert dies meinen eigenen Horizont…

    Mir zum Beispiel war vor dieser Auslandstierschutz-Diskussion nicht bewusst, dass damit oft ein ganz unseriöser Handel mit dem Leid der Tiere betrieben wird. Dass im Falle von Linda alles mit rechten Dingen zuging, sowohl im ausländischen Tierheim als auch hier im deutschen, war offensichtlich reines Glück.

    Da auch ich gerne einen deutschen Hund genommen hätte, muss ich Dir und Deinem Artikel voll und ganz Recht geben. Die Situation in und mit deutschen Tierheimen meiner näheren Umgebung war ernüchternd und die Auswahl an geeigneten Hunden, die meinen Vorstellungen entsprochen hätten UND mit meinem Leben zurechtgekommen wären, eher gering.

    Ich kenne mich jetzt wirklich mit dem Zuchtgeschehen hierzulande nicht so aus. Mir waren Papiere bei Pferd und Hund schon immer ziemlich egal und ob diese Hunde wirklich besser aufgewachsen und gesund sind, das sei mal dahingestellt.

    Ich finde ist es allerdings befremdlich, wenn erwachsene Hunde von Züchtern abgegeben werden. Für mich kommt es einer „Entsorgung“ gleich, so nach dem Motto „der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“. Da der Hund oft doppelt so alt werden kann, wie er für die Zucht Verwendung finden darf, möchten sich manche Leute wohl nicht mit einem unnützen Fresser belasten, der im Alter erfahrungsgemäß auch noch zusätzliche Kosten verursachen und Platz wegnehmen wird. Hier steht halt die Zucht und nicht der einzelne Hund im Vordergrund.

    Ein Blick hinter die Kulissen kann also offenbar nicht schaden, obwohl ich persönlich immer zuerst nach dem Kriterium „passt dieser Hund wirklich zu mir und meinem Leben“ und erst in zweiter Instanz danach entscheiden würde, wen oder was ich damit unterstütze…

    LG Andrea und Linda

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    1. Hab noch was vergessen...

      Ein zweites Argument, mit dem ich mich als Besitzerin eines Tierschutzhundes aus dem Auslang in letzter Zeit häufiger konfrontiert sehe, ist die Meinung, dass diese Hunde Krankheiten einschleppen, die der inländischen Population Schaden zufügen und zu Sterbefällen führen.

      Mich würde total interessieren, wie viel Wahres an dieser Annahme dran ist und ob nicht auch die Globalisierung und unser eigenes Reiseverhalten ein "Mitverschulden" tragen???

      LG Andrea und Linda

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    2. Liebe Andrea, danke für deinen ausführlichen und interessanten Kommentar. Bei dem Thema "älteren Hund vom Züchter" bin ich auch immer gespalten. Meine Züchterin und Freundin hat ihre Hündin sterilisieren lassen, als es Probleme gab und Kira lebt ein glückliches Leben als Familienhund bei ihnen. Das war auch einer der Gründe warum ich mich bei Chiru für sie als Züchterin entschieden habe - ihre Tiere waren hauptsächlich Familienmitglieder und keine Zuchtmaschinen. Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass es bei Züchtern mit vielen Hunden eine gute Entscheidung sein kann, einen Hund aus der Zucht zu nehmen und weiter zu vermitteln. Aber man muss genau hinschauen - da hast du vollkommen recht!
      Das Thema "Krankheiten einschleppen" finde ich auch sehr interessant und auch bei mir sind da viele Ängste und Vorurteile vorhanden. Ich werde das garantiert noch in den kommenden Wochen als Bloggbeitrag aufgreifen.
      Liebe Grüße
      Sali

      Liebe Grüße
      Sali

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    3. Liebe Andrea,

      Zu einem Punkt, den du erwähnst, würde ich gerne etwas sagen. Züchter die ältere Hund platzieren, sind nicht generell schlecht. Ich habe lange Zeit in einer Zucht gehütet. Klar werden teilweise Hunde mit 6 Monaten abgegeben, weil sie nicht zuchttauglich sind, aber glaube mir, einem seriösen Züchter bricht das das Herz. Auch wenn eine ältere Hündin/ein älterer Rüde abgegeben werden, weil sie pensioniert sind, oder weil man etwas festgestellt hat, was nicht in der Zucht zu gebrauchen ist, dann geschieht das nicht (nur), weil man den Hund nicht mehr für die Zucht benötigt, sondern weil man ja grundsätzlich mit einer Zucht ein Ziel verfolgt. Da muss man junge Hunde nachziehen, junges Blut vom Ausland dazu holen, etc., sonst bleibt man stehen und kann die Rasse nicht weiterentwickeln. Eine seriöse Zucht ist meist nicht nur einfach Spass an den Welpen bzw. Hunden, sondern ist eine grosse Aufgabe, was nicht ausschliesst, dass die Hunde Familienhund sind. Ausserdem gibt es Hunde, denen das Rudel mit dem Alter zu viel wird, soll man sie dann zwingen, im Rudel zu bleiben? Und die meisten seriösen Züchter haben auch ihre Herzenshunde, die sie um keinen Preis hergeben würden. Ich sage mal so grundsätzlich sollte ein Züchter mindestens einen älteren Hund haben, der ist auch viel Wert für das Rudel.
      Und klar, es gibt viele Züchter, die ältere Hunde einfach entsorgen wollen. Das ist schon so. Ich möchte einfach sagen, dass es da auch andere gibt.

      Liebe Grüsse
      Ramona und Rudel

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    4. Hallo Ramona,

      oh, ich wollte es gar nicht wie "generell" aussehen lassen - natürlich ist das nicht so. Ich kenne solche und solche Beispiele.

      Aber toll, dass Du das noch mal so ausführlich beschrieben hast, wie gesagt, so tief im Zuchtgeschehen verwurzelt bin ich nicht, es interessiert mich einfach nicht genug.

      Danke und ganz liebe Grüße
      Andrea

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  9. Leo, unser Foxli, ist ja aus dem (schweizer) Tierheim. Er war dort, weil sein Herrchen starb. Ganze 9 Monate musste er dort leben und wurde schlecht gepflegt. Als wir dort waren, um ihn uns anzusehen, wurde uns zwar die Wahrheit gesagt, was sein Sozialverhalten anging (er ist nicht ganz sauber mit anderen Hunden...), aber sonst war vieles nicht ganz klar. Und wir durften Leo gleich mitnehmen... Also gab es keine Kontrolle, wir hätten denen irgendetwas erzählen können... Und jetzt lebt er bei uns im Rudel (sozial eher unverträglich... naja). Ok, er hat nicht diese Körpersprache wie Gadi und drückt sich eher unklar aus, aber er lebt ohne Probleme im Rudel.
    Ich bin der Meinung, dass in den Tierheimen viel gepusht wird, viele Hunde haben Probleme, weil sie nicht erzogen sind, weil man sich vor ihnen fürchtet, weil... Und ganz klar werden in Tierheimen die Hunde oft weggegeben und dann wird nicht kontrolliert. Dass Hunde mehrfach in ihrem Leben im Tierheim landen und zum Schluss als nicht mehr vermittelbar gelten, das sagt schon alles. Und trotzdem finde ich, dass man bevor man ins Ausland geht, die Tierheime im eigenen Land nach dem passenden Hund abklappern sollte. Wenn dann wirklich nicht der passende Hund da ist, dann kann man im Ausland schauen. Ich denke, woher der Hund stammt, ist letztendlich nicht so entscheidend, sondern mehr, wie man sich informiert und mit dem Thema auseinandersetzt. Das ist auch so, wenn man einen Hund bei einem Züchter holt. Und wenn der Hund aus dem Ausland kommt und von einer seriösen Organisation vermittelt wird, dann wird er auch keine Krankheiten einschleppen, aber das wird oft zu wenig kontrolliert.

    Also mein Fazit zum Thema: Genau erkundigen, sich viele Gedanken machen und dann auf die Suche gehen.

    Liebe Grüsse
    Ramona und Rudel

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    1. Liebe Ramona, deine Schilderung von der Vermittlung eures Leo entspricht in vielen meinen Erfahrungen mit dem Tierheimen hier. Meiner Meinung nach gäbe es noch viele Verbesserungsmöglichkeiten die nicht super teuer sind und effektiv zur Verbesserung Vermittlung der Tiere beitragen könnten. Leider hat man es aber auch schon schwer sich überhaupt ehrenamtlich in einem Tierheim einzubringen.
      Liebe Grüße
      Sali

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  10. Ich kann da alle Seiten nachvollziehen. Wir suchten damals einen Familienhund für meine Schwiegereltern (wohnen nebeneinander). Wir haben im Tierheim nichts gefunden. Entweder war es ein Kampfhund, oder nicht Kinderfreundlich, oder es passte einfach nicht. Vorallem weil sie totale Hundeneulinge sind. Über den Auslandsschutz kam dann ein Schäferhund-Windhund-Mix (scheinbar misshandelt, schwanz abgeschnitten und es stand nirgends drin) zu uns. Die Organisation war da noch nett und bemüht, jedoch nachdem der Hund da war und das Geld bezahlt, haben wir nichts mehr davon gehört. Auch Antworten auf Mails gab es keine mehr. Das lässt das Licht dann natürlich anders erscheinen. Wie in allen Bereichen des Lebens lassen sich da natürlich tolle Euros verdienen, das ist ja im Auslandstierschutz mitlerweile genauso, wie bei unseriösen Welpenhändlern. Auch die Beschreibung der Hündin entsprach nicht ganz der Realität wie ich oben schon andeutete. Leider wird da vieles schön geredet und wenn es zuviel wird (war bei uns nun nicht der Fall) dann darf man sich irgendwie nicht wundern, wenn so ein Hunde wieder im Heim landet.
    Eine Freundin arbeitete in einem Tierheim und da wurden beim vermitteln der Hunde sogar Beißvorfälle verschwiegen. Und da sitzen die Deutschen und die Auslandshunde zusammen zur vermittlung. Wenn ich mir nun vorstelle, das ich so einen Hund bzw so ein Überraschungspaket mit verschwiegenem Beißvorfall hier nach Hause zu meinen Kindern bekomme...
    Als wir ein Jahr später einen eigenen Hund gesucht haben, war unsere kleine 2,5 Jahre alt. Da muss ich einen Hund doch schon irgendwie besser einschätzen können als deren Hund (denn wilde Kinder sind nix für die) und kann mich nicht blind auf das Urteil des Heims verlassen. Schließlich wollen die auch nur fix vermitteln. Deshalb stand dann bei uns fest, das wir uns diesmal für einen Welpen entscheiden. Der es von kleinauf nicht anders kennt. Ist keine Garantie, aber für uns mit zwei kleinkindern ne beruhigung. Wir haben hier also nun beides. Hund aus Griechenland und Hund vom Züchter. Genau hinschauen muss man aber überall.
    lg

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    1. Hallo Becki, danke für deine kritischen Worte zum Thema. Gerade den Aspekt "Tierhandel unter dem Deckmantel Tierschutz" finde ich sehr wichtig. Ein weiteres Problem ist wirklich, dass man sich blind auf die Angaben verlassen muss, falls man nicht das Glück hat und der Hund ist schon in Deutschland in einer Pflegestelle.
      Liebe Grüße
      Sali

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  11. Unsere Nachbarn haben sich vor ca. einem halben Jahr auch einen Hund
    aus einem ansässigen Tierheim ausgesucht , wie schon von vielen geschrieben keine Kontrollen,
    wo der Hund überhaupt hinn kommt. oder ob der zuküntige Besitzer übehaupt für diesen Hund geeignet ist. Sie erfuhren ers jetzt , da sie sehr viele( Probleme) mit dem Hund haben, das er aus einem Tierheim aus den Pyrenäen stammt..Vom Tierheim kam im vorfellt dazu keine Information

    Viele Hunde werden im Ausland gefunden und fristen ein Darsein zwar in der Obhut von Menschen,die Bindung , aber jedoch fehlt den meisten.- Sie sind es ja auch gewohnt von Klein auf sich selber zu verteidigen und sich selbst zu Versorgen, sie haben es nicht anders kennen gelernt.
    Nun ,kommen "wir"--- Natürlich wollen wir helfen eine, Partnerschaft übernehmen, einen Hund aus der Tötungsstatiion retten.usw.,
    Nur was von dem Hund in Deutschland erwartet wird ,-- dazu ist Er oft nicht in der Lage , da er die Bindung zum Menschen überhaupt nicht kennen lernen konnte. Der Stress und auch viele Angste und Unsicherheiten,--(denn
    unsere Welt ist eine andere Welt) ist der Hund oft mit Überfordert.Ganz abgesehen von den entäuschten Hundehalter, die sich irgendwie mit dieser Situation arrangieren müssen.

    Warum in die Ferne schweifen ,wenn das gleiche Problem vor der eigenen Tür groß genug ist???


    Ich möchte Betonen,dass diese Kritik nicht für alle Menschen und Hunde gilt die sich vor Ort einen, in den entsprechenden Ländern Innland oder Ausland einen Hund in ihrer Familie aufnehmen.


    Ich bin nur der Meinung,das der Import von Hunden nach Deutschland hilft weder dem einzelnen Tier, noch den tausenden von Hunden,die in der nächsten Jahren genau dort geboren,oft misshandelt , gequält
    oder getötet werden. Auch sollten wir Bedenken ,das mit unseren Gefühlen "Helfen" zu wollen,
    sich andere eine Goldene Nase verdienen.

    Liebe Grüße
    Gaby


    Warum hat uns im Tiereim denn niemand über die Konsequenzen informiert. ?--
    ist oft die nächste Frage. Weil au

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  12. Liebe Gaby, ich freue mich auch mal eine ganz gegenteilige Meinung zu lesen. Wo ich mich etwas mit schwer tue ist der Aspekt, dass die Hunde alle lange Zeit auf der Straße gelebt haben und keine bzw. wenig Bindung zu den Menschen haben. Gerade von Spanien weiß ich, dass es häufig Familienhunde von Saisonarbeitern sind, die sobald sie Jahreszeitenbedingt keine Arbeit mehr haben, ihr Tier einfach entsorgen und die Hunde vollkommen verschreckt in der Tötungstation landen - eben noch geliebter Spielkamerad - jetzt Todeskandidat.
    Bei lange auf der Straße lebenden Hunden stimme ich dir voll zu - es wäre besser die Tiere vor Ort zu versorgen und sie dort zu lassen!
    Du schreibst: "Warum in die Ferne schweifen ,wenn das gleiche Problem vor der eigenen Tür groß genug ist???" - Aber wenn im deutschen Tierheim kein passender Hund für mich da ist- warum soll ich dann keinem Tier aus dem Ausland eine Chance geben? Bei uns im Ort leben viele Hunde aus dem ausländischen Tierschutz und sind glückliche Familienhunde geworden - war es das jetzt nicht Wert diesen Hund zu retten?
    Es wird doch für diesen geretteten Hund kein neuer "nachproduziert"? Wo ich dir aber wieder zustimme - man muss die Augen genau aufmachen: Tierschutz oder Tierhandel und zweiteres sollte man nicht unterstützen!

    Liebe Grüße
    Sali

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