Ganz global

Sonntag, Juni 02, 2013


Liebe Bloggleser,

ich habe mich riesig über die Resonanz und die vielen Erfahrungsberichte zu meinem letzten Blogbeitrag gefreut und möchte das Thema "Tierschutz - Hunde aus dem Ausland"  auch in den nächsten Wochen regelmäßig  aufgreifen und freue mich über eure Erfahrungen und Meinungen hierzu.

Eine der Ängste bei der Anschaffung eines Hundes aus dem Ausland ist häufig, dass man das Tier vorher nicht kennenlernen kann. Aber auch deutsche Tierheime arbeiten mit ausländischen Tierschutz-organisationen zusammen und übernehmen Tiere von dort zur Weitervermittlung. Forsetzen möchte ich das Thema daher heute mit einem Erfahrungsbericht von Andrea und ihrer Hündin Linda.
Linda stammt ursprünglich aus Teneriffa, wurde jedoch über ein deutsches Tierheim vermittelt.

"Ganz global"

Ein Erfahrungsbericht von Andrea  (newspinscher - Hunde und andere Turbulenzen)



Da ein Welpe nicht meiner derzeitigen Lebenssituation entsprochen hätte und ich auch nicht rassespezifisch festgelegt bin, war die Entscheidung schnell gefällt, sich nach einem hündischen Begleiter aus dem Tierschutz umzusehen. Dass Linda ursprünglich aus Teneriffa stammt, war dann eher Zufall - ich bekam sie letztendlich über einen deutschen Tierschutzverein, der, in Kooperation mit einem dortigen Tierheim, immer mal wieder Hunde zur Weitervermittlung innerhalb Deutschlands aufnimmt. Ohne Flugpaten ist das allerdings nicht möglich  (Linktipp: http://www.flugpaten.de/ und http://flugpate.org/)

In Zeiten des Internet hat man ja bezüglich der Hunde(vor)auswahl keinerlei Probleme. Seitenweise Vermittlungsportale, private Initiativen, Tierheime, Tierschutzvereine etc. Ich hatte mir bereits im Vorfeld so meine Gedanken gemacht, welche Art von Hund sich aller Voraussicht nach am Besten in mein momentanes Leben integrieren lassen würde und davon wollte ich auch in den wesentlichen Punkten nicht abweichen. Welche Vorgaben das waren und wie ich auf Linda getroffen bin, erfahrt Ihr hier:

http://newspinscher.blogspot.de/search/label/Prolog

Von dieser Vorgehensweise erhoffte ich mir, dass meine neue Begleiterin sich schnell in und mit ihrer neuen Situation zurechtfinden würde, weil die Welt leider nicht stehen bleibt, wenn ein Hund das eigene Leben betritt. Ich denke, man sollte realistisch einschätzen, was man leisten und geben kann, um dem Hund, der sich sein neues Leben in der Regel ja nicht aussuchen kann, unnötigen Stress zu ersparen. Sich selbst natürlich auch. Ein Tier ist schließlich kein Spielzeug, das man mal so eben in der Gegend herumreichen kann und darf.

Deshalb war es mir auch wichtig, den Hund vorab etwas kennen zu lernen und ich hatte Glück, dass Linda sich in einem Tierheim in der Nähe befand. So konnte ich sie 14 Tage lang jeden Tag besuchen, um mich mit ihr zu beschäftigen. Einfach so profane Dinge, wie sie zum Beispiel an der Leine läuft, wie sie sich mit anderen Hunden gibt, wie sie auf was reagiert und ob sie überhaupt im Auto mitfährt. Ich würde mich in dieser Hinsicht nicht unbedingt auf die Aussagen anderer Menschen verlassen wollen, schließlich bringt jeder seine eigene Sicht der Dinge mit. Zumindest lässt sich in dieser Zeit ein wenig Vertrauen aufbauen und feststellen, ob der Hund wirklich zu einem passt und ja, es war mir wichtig, das Linda sich in meiner Gegenwart ebenso wohl fühlt.

Linda im Tierheim

Demzufolge gab es auch keinerlei Probleme bei der Umsiedlung in ihr neues Heim. Sie spazierte in meine Wohnung, als hätte sie das wie Kim, die letzten 12 Jahre nicht anders getan. Natürlich war ich aufgeregt, ob wohl alles gut gehen würde, ob sie stubenrein war oder gleich meine Fische massakrieren würde. Ich hatte ein paar Vorsichtsmaßnahmen getroffen und mir einen Plan zurechtgelegt, wie sich die ersten Tage gestalten sollten. Zumindest die Vorsichtsmaßnahmen waren völlig unbegründet, ich konnte mich entspannen... und ja, die Fische leben noch und stubenrein war Linda auch.

Ich kann sie seit dem dritten Tag problemlos ohne Leine laufen lassen, aus jeder jagdlichen Situation abrufen (wobei sie hierbei mehr auf die Bewegungsanimation aus ist und wohl weniger ihren Killerinstikt ausleben will), sie marschiert tapfer mit mir durchs morgendlich hektisch und laute Karlsruhe, fügte sich vom ersten Tag an völlig unauffällig in die Büros meiner Arbeitgeber ein, man kann sie überall mit hinnehmen, sie mag alle Menschen (besonders Männer, was für einen spanischen Hund nicht unbedingt selbstverständlich ist), lässt Katzen zufrieden und hat keine Angst vor den Pferden meiner Reitschüler und, sie hat noch nie etwas kaputt gemacht. Das alles haben wir nicht geübt, Linda ist einfach so. Kurzum, mir blieb vor Staunen der Mund offen stehen, was dieses kleine Wesen zu leisten bereit ist.



Dennoch, rückblickend kann ich sagen, dass auch ein augenscheinlich taffer Hund seine Zeit braucht, um wirklich anzukommen und diese Zeit sollte man ihm geben. Minimum ein halbes Jahr ist da sicher nicht zu lange gerechnet... Ich glaube auch nicht an die Mär vom Dankbar sein, was Tierschutzhunden in der Regel ja angedichtet wird. Hunde leben einfach im Hier und Jetzt und wenn das Hier und Jetzt gut ist, dann ist ihre Welt eben in Ordnung und es gibt keinen Grund für sie, auffällig zu werden.

Doch auch ein Hund wie Linda bringt seine Vorgeschichte mit, die nicht einfach in Vergessenheit gerät, nur weil das Leben sich augenscheinlich verbessert hat. So ist Linda total verfressen, in diesem Punkt hat sie überhaupt kein Maß und sie scheint total geprägt auf jede Form von Müll und weggeworfenem Essen. Wahrscheinlich musste sie sich mal eine Weile lang alleine auf der Straße durchbringen. Sie findet alles und sie frisst auch alles! In Zeiten, wo andere Leute Spaß dran haben, Hunde zu vergiften, damit sie qualvoll verenden, nicht wirklich witzig. Immerhin kommt sie sich vor wie im Schlaraffenland...Mir ist es deshalb auch schon passiert, dass sie eine halbe Packung Ferrero Roche samt Stanniolpapier gefressen hat. Keine Sorge, dem Hund ging es nicht eine Minute schlecht und es kam alles rechtzeitig zu Heilig Abend goldglitzernd wieder zum Vorschein.

Und, sie kann nicht alleine bleiben. Diesem durchdringend hellen Wehgeklage hält kein Nachbar stand. Nun, da ich sie ja ohnehin überall mit hinnehme, ist das im Moment weniger tragisch und so sehe ich gerade keine dringliche Notwendigkeit, daran etwas zu ändern. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass das mit der Zeit von alleine besser wird. Aus Hundesicht ist das ja auch völlig irrsinnig, sich zu trennen, besonders, wenn man gerade wieder etwas Sicherheit in seinem Leben gewonnen hat.

Linda in eine Transportbox einzusperren, endet deshalb ebenfalls in einem Fiasko. Jedenfalls hielt das bisherige Material dem Belastungstest keine zwei Minuten stand. Ob sich das mit den sicherlich nicht angenehm verknüpften Transporten zu diversen Tierärzten (Kastration, Schwanzwirbelamputation) und mit dem Flug nach Deutschland begründen lässt, bleibt Spekulation. Beim Autofahren steht deshalb nun ihre Box auf dem Beifahrersitz und zwar offen - damit ist Linda zufrieden. In meinem nahen Umfeld werden deshalb gerne Stimmen laut, die mir vorwerfen, ich würde zu sehr auf den Hund eingehen und ihn verwöhnen. In der Tat, das tue ich und ich stelle erstaunt die Frage, warum auch nicht? Schließlich mag ich meinen Hund, aus keinem anderen Grund habe ich einen...



Trotz etlicher Narben an ihrem Körper und einem unversorgten alten Bruch in der Schwanzwirbelsäule (was auch immer zu diesem Bruch geführt hat, das war sicherlich mal nicht lustig) hat Linda ein überaus liebevolles Wesen und ist immer bemüht, mir ihr Vertrauen zu schenken. Viele banale Situationen, wie Kopf durch Geschirre und Halsbänder zu stecken, sich beim Saubermachen festhalten zu lassen oder gar mal hochgenommen zu werden, empfand sie anfangs als mehr wie unangenehm. Mit einem, aber ich tue dir doch nichts, ist es da sicher nicht getan. Auch ist ihr Rücken, wie man sich vorstellen kann, noch immer sehr empfindlich und sie mag dort eigentlich nicht so gerne berührt werden, weshalb auch kämmen eher ertragen als gemocht wird.

Ob man bei ausländischen Tierschutzhunden generell von gut sozialisierten Tieren sprechen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich mag einfach pauschalisierende Aussagen nicht so gerne. Im Falle von Linda trifft es aber zu, sie verträgt sich mit jedem Hund, vorausgesetzt, es findet eine "höfliche" ruhige Annäherung statt. Wenn nicht, erleidet das Gegenüber einen Gehörsturz... Trotzdem glaube ich, dass ihr andere Hunde nicht so wichtig sind, jedenfalls spielt sie nur sehr selten mit ihnen, was zum einen daran liegen mag, dass sie auf ihren Rücken bedacht ist und zum anderen, dass wir selten auf immer die gleichen Hunde treffen (wir haben kein festes Gassigebiet). Der Kontakt zu mir ist ihr wichtiger, auch, wenn sie die Wahl hätte, wie zum Beispiel bei einem Tag auf dem Reiterhof. Auffallend ist jedoch, dass die Kontaktaufnahme mit ausländischen Hunden oft besser gelingt. Deutsche Hunde sind oft wie Flummies, nicht wirklich erwachsen und eher ungestüm in der Annäherung, was bei Linda auf wenig Gegenliebe stößt. Ob das am Trend des frühen Kastrierens liegt, weil wir ja auch generell jugendlich verspielte Hunde bevorzugen oder Hunde aus dem Ausland womöglich sozialisierter "hündischer" aufwachsen, weil man nicht so eine Wissenschaft wie hierzulande draus macht, wer weiß...Auch, ob das eine besser oder schlechter ist wie das andere, mag dahingestellt bleiben.

Nun bin ich auch überhaupt kein Fan davon, meinen Hund mit jedem anderen Hund Kontakt haben zu lassen, zudem, wenn es der eigene Hund nicht unbedingt einfordert. Bei Hunden, denen wir nur zufällig irgendwo über den Weg laufen und die wir (wahrscheinlich) auch nie wieder sehen, vermeide ich ihn deshalb ganz. Das stößt meist auf totale Ablehnung, was mir unverständlich ist, denn ich persönlich glaube nicht, dass Hunde das wirklich brauchen. Straßenhunde mögen einen Verband bilden, bei dem der Nutzen dieses Verbands bei der Ressourcenbeschaffung im Vordergrund stehen mag. Sie feiern sicherlich nicht jeden Tag ein Freudenfest des Wiedersehens mit anderen konkurrierenden Sozialverbänden. Ich glaube deshalb eher, dass sich alle Besitzer so genannter "sozial unverträglicher" Hunde entspannen sollten, denn solange es in der eigenen "Familienstruktur" stimmt, besteht doch kein Anlass zur Sorge. Der Stress entsteht ja nur durch den Druck von außen... Weil wir (heute!) gerne sehen, dass Hunde miteinander spielen, springen und toben (und es deshalb auch fördern). Weil wir gerne einen Plausch mit den anderen Hundebesitzern halten wollen. Weil wir oftmals der Ansicht sind, jeder Hund müsste sich mit dem anderen vertragen...Dinge, die im menschlichen Miteinander völlig ausgeschlossen wären! Schließlich lässt sich ein hochsoziales Wesen wie der Hund nur zu gerne von der inneren Haltung und Einstellung seines Besitzers beeinflussen und es ist natürlich nicht auszuschließen, dass sich Linda auch an meiner Einstellung orientiert. Mir persönlich reicht nämlich die Zweisamkeit mit meinem Hund voll und ganz aus.


Linda beim Spielen im Wald

Fazit:

An manchen Tagen kann ich gar nicht glauben, was für ein unwahrscheinliches Glück ich mit Linda habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es einem Hund noch mal möglich sein könnte, mein Kim reserviertes Herzchen zu erobern bzw. einen gleichwertigen Platz darin einzunehmen.Ich würde auf jeden Fall wieder einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, auch einen ausländischen, jedoch möchte ich den Hund vorab gerne kennen lernen. Nur anhand eines Fotos auswählen, dass wäre mir persönlich zu heikel.

Dennoch, ein Pro oder Kontra für ausländische Hunde würde ich so nicht aussprechen. Jeder Hund bringt doch seine eigene Geschichte und seinen ganz eigenen Charakter mit, was in Kombination mit seinem jeweiligen sozialem Umfeld zu Problemen führen kann oder eben auch nicht.
Alles eine Frage des Standpunktes.

**************************

Vielen lieben Dank Andrea, für diesen ausführlichen und interessanten Bericht!

Liebe Bloggleser, mich würde eure Meinung interessieren - sollen deutsche Tierheime Hunde aus dem Ausland vermitteln? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Eingewöhnung eures Hundes gemacht? Kann man einen "Straßenhund" schwieriger eingewöhnen, als einen "Familienhund" aus dem Tierheim?

Liebe Grüße





Linktipps:
Mehr über Linda erfahrt ihr auf Andreas Blogg http://newspinscher.blogspot.de

You Might Also Like

21 Kommentare

  1. Ein sehr interessanter Bericht und ich finde die Idee deiner neuen "Reihe" ganz besonders gelungen und freue mich schon auf weitere Berichte :)

    Liebste Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Lilly-Frauchen, schön dass du wieder da bist :-)!
      Fortsetzung folgt auf jedem Fall!
      Liebe Grüße
      Sali

      Löschen
  2. Ich habe den Bericht mit großem Interesse gelesen, Erfahrungen mit Tierschutzhunden habe ich keine, bin mir aber sicher, dass eines guten Tages ein Tierschutztibi bei uns einziehen wird !!!
    Freue mich auf weitere Erfahrungsberichte und werde weiterhin mitlesen.

    Liebe Grüße
    Claudia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Claudia,
      ich finde es toll, dass ihr überlegt einem Hund vom Tierschutz eine Chance zu geben :-)!
      Bis bald, dicken Bussi an Raja
      Sali

      Löschen
  3. Auch ich habe den Bericht mit großem Intresse gelesen und bin auch der Meinung, das es ein
    Pro und Kontra für Hunde aus dem Ausland nicht geben sollte.
    Meine beste" Freundin Konni"und ihr Ehemann Dieter hatten zu erst-eine Bernasennenhündin.
    Es ging für "Dieter" ein riesiger Wunsch in Erfüllung-- meine Freundin hätte lieber einen kleineren Hund gehabt.
    "Bonni "hatte sich aber ganz schnell in beider Herzen eingeschlichen und keiner hätte diesen Hund
    je wieder abgegeben. .Sie wurde 13. Jahre alt. Nach geraumer Zeit ging es wieder um einen Hund.
    Konni wollte einem "kleinen" Hund- gerne ein neues zu Hause geben,--Dieter hätte ,aber lieber wieder eine Bernassennenhündin.. Es kam wie es sollte, wieder eine Bernasennen-Hündin ins Haus (Wieder nicht vom Züchter) und auch diese
    Hündin durfte in dieser Familie alt werden und hatte dort ein schönes Leben. Nun wollten Konni und Dieter keinen
    Hund.mehr, Wir sind zu alt , die Knochen wollen nicht mehr so-usw.usw. Ein" kleiner "Hund käme für" Dieter" niiieee
    in Frage!!!! Das Schicksal wollte es aber ander´s----. Es war leer in der Wohnung ---Jahrelang einen Hund ----
    es war für Beide kaum auszuhalten und jeder hatte für sich-- in Gedanken und Täumen--vielleicht doch noch einen Hund.????? Dieter stöberte heimlich im Internet und rief alle Tierheime in seiner Nähe auf.
    Eigentlich wußte er garnicht was es für ein Hund sein sollte. Auf keinen Fall einen Tibi--denn den kannte
    er ja von uns ,--auch Konni war kein Freund dieser Rasse.Dieter stöberte auch beim Tierschutzverein-- für Hunde aus dem Ausland . Es waren reichlich Bilder zu sehen.,Aber unter 3o. Bildern war es" EIN "Hund der es Ihm angetan hat. Beide fuhren schon am nächsten Tag zum Tierschutzverein und es war Liebe auf
    dem ersten Blick.Es war ein kleiner Hund, lach,lach der die Herzen höher schlagen ließ. Sie durften die Hündin
    14 Tage (zur Probe) mit nach Hause nehmen. Am nächsten Tag wurde ich schon angerufen es wurde geschwärmt und geschwärmt und ich wußte ,--die Kleine bekommt ein tolles neues zu Hause.,
    Als alles in trockene Tücher war-- ging ich mir die Kleine anschauen und wie es sich gehört
    war ich auch mit Leckerchen und Kauknochen ausgestattet.
    Konni und Dieter öffneten mir die Tür und es kam ein kleines" Etwas "auf mich zu, und ich mußte" laut" Lachen und konnte mich übehaupt nicht beruhigen!!!!!!! .
    Es war wirklich ein" kleiner "Hund und nun kommt es noch schlimmer ..es ist eine" Tibi"-Mischlings -Hündin.--die den beiden den Kopf verdreht hat, ich konnte es kaum glauben!!!!,

    Das Schicksal wollte es so und alle Drei sind GLÜCKLICH darüber!!!!


    Ich wünsche Konni und Dieter
    noch viele tolle Jahre
    mit Ronja













    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Gabi, dein Bericht hat von Konni, Dieter und Ronja hat mich sehr berrührt. Da hat das Schicksal auf eine wunderschöne Art "zugeschlagen" und ich wünsche dem Trio eine lange glückliche Zeit.
      Dicken Bussi von der
      Bine

      Löschen
  4. Liebe Sali, liebe Andrea,
    auch mir hat der Bericht sehr gut gefallen. Mit Lucy haben wir schon den 2. Hund aus dem Tierschutz. Allerdings wurden wir bei unserem ersten sehr stark mit der Problematik, die entstehen kann, konfrontiert. Es ist ein sehr wichtiges Thema, das meiner Meinung nach oft verharmlost wird. Oft liegt die wichtige Prägezeit gerade bei Tierschutzhunden im dunkeln, keiner weiß, was sie erlebt haben. Und sehr oft haben solche Hunde auch schlicht gar nichts erlebt, was genauso schlimm, oder gar noch schlimmer sein kann. Und so kann der gutgemeinte "Schuss" schnell nach hinten los gehen. Deshalb glaube ich, es ist sehr, sehr wichtig, sich mit den Problemen, die auftauchen können VORHER genau auseinander zu setzen. Es ist wichtig, Fragen zu stellen, sich ein Bild zu machen, so, wie Andrea das getan hat. Und es ist wichtig, dass die Tierschutzorganisationen gute Aufklärungsarbeit leisten, genaue Informationen geben, sich selber ein genaues Bild machen, von dem Hund. Nur so kann erreicht werden, dass diese Hunde ein dauerhaftes, gutes Zuhause finden.
    Nach der wirklich schlimmen Erfahrung mit unserem ersten Tierschutzhund haben wir bei Lucy genauer hingeschaut. Ich habe mich sowohl über das Tierheim als auch über Lucy genau informiert. Ich habe geschaut, ob eine Basis da ist, auf der wir aufbauen können. Kleine Unsicherheiten kann man "wegtrainieren", das haben wir bei Lucy auch geschafft. Aber wichig hierfür war die Basis, auf der sie Vertrauen zu uns aufbauen konnte. Und natürlich kommt es auf den Anspruch an, den man hat, an einen Hund. Für uns ist Lucy ein Familienmitglied, dass nicht dem Bild andere entsprechen muss, wie ein Hund zu sein hat. Und auch ich lasse nicht einfach jeden "dahergelaufenen" Hund auf sie los. Hunde, die stänkern, haben Abstand zu halten. Da ist mir dann auch egal, was die Hundebesitzer zu meckern haben. Interessanterweise hat auch Lucy mit gerade mal einem Jahr so gut wie kein Interesse mehr, mit anderen Hunden zu "spielen", außer mit ihrem "Lebensgefährten" Leo. Ich stelle mir vor, dass gerade die Hunde aus dem Ausland im allgemeinen noch etwas urrtümlicher sind, als die in Deutschland geborenen.
    Tierschutz ist ein wichtiges Thema, eine Veranwortung die wir tragen. Allerdings sollte sie mit Bedacht getragen werden. Denn man will ja dauerhaft helfen, keine Leidensgeschichten neu schaffen. In diesem Sinne ...
    Dankeschön für den tollen Bericht.
    Liebe Grüße
    Anke mit Lucy und Leo

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Anke,
      danke für deinen Kommentar, der auch die Schattenseiten zeigt. Auch dieser Aspekt ist mir sehr wichtig und ich habe deinen Erfahrungen mit sehr großen Interesse gelesen! Ich würde mich freuen bei dem Thema noch mehr von euch zu erfahren.

      Liebe Grüße
      Sali

      Löschen
  5. Liebe Sali,

    eine interessante neue Serie hat Du gestartet, ich selbst habe keine Erfahrung mit Hunden aus dem Tierschutz, deswegen freue ich mich schon über weitere Gastbeiträge.

    Andrea, toller Beitrag über Dein Zusammenfinden mit Linda :-)

    Liebe Grüße
    Astrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Astrid,
      danke für deine Kommentar! Deinen Kompliment an Andrea möchte ich mich hier auch noch einmal gerne anschließen. Ich fand es total lieb, dass Andrea sofort die Idee unterstützt hat und diesen tollen Artikel verfasst hat - DANKE!
      Liebe Grüße
      Sali

      Löschen
    2. Liebe Andrea,
      liebe Sabine,

      ich kann und möchte mich Astrids Worten gerne anschließen. Ein spannendes, mir aber ganz fremdes Thema, das Ihr mit einem tollen Bericht über Linda gestartet habt. Ich bin sehr gespannt.....

      Viele liebe Grüße
      Sabine mit Socke

      Löschen
  6. Danke für den ausführlichen und sehr informativen Bericht. Du hast ein paar Aspekte aufgegriffen, die zu selten genauer betrachtet werden. So da wären "Auslandshunde sind gut sozialisiert". Gut, dass Du das in Frage stellst. Es kommt doch immer darauf an, WO Hund herkommt. Ob es der ehemalige Straßenhund mit familiärem Hintergrund aus dem Süden ist oder der Hund von irgendwelchen dubiosen Vermehrerfarmen, der Kettenhund, der irgendwo einsam sein Dasein fristen musste 0der der Umsorgte, der seine Familie verloren hat.

    Und danke, dass Du mit dem Märchen aufräumst, Tierschutzhunde seien dankbar. Das sind sie definitiv nicht wie Du schon geschrieben hast. Sie sind anfangs vielleicht ängstlich und haben auch Verlustängste, was manch einer als Dankbarkeit interpretieren möchte. Aber nein, Hunde leben jetzt ohne Zeitgefühl.

    Danke, dass Du auch das Thema Kontaktaufnahme angesprochen hast. Hund ist in seinem Rudel mit den ihm bekannten Lebewesen vollauf zufrieden. Ich möchte jetzt nicht den Vergleich mit Wölfen anstellen, davon sind Hunde mittlerweile zu weit entfernt aber der Vergleich mit den Pizzahunden trifft es vielleicht. Auch diese Strassenhunde nehmen mit fremden Rudeln keinen Kontakt auf oder dulden fremde Rudelmitglieder in ihrer Mitte. Warum soll also der bei uns lebende Hund alle anderen Hunde mögen und mit ihnen spielen? Manche haben nicht gelernt zu spielen. Manche sind Individualisten, manche zu erwachsen zum spielen.

    Mein Fazit: bei mir leben 5 Tierschutzhunde, alle mit unterschiedlichem Hintergrund. Und jeder einzelne findet sich in dem Tierschutzhundebericht wieder - auch dafür ein Danke.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Und manche möchten aufgrund schlechter oder traumatischer Erfahrungen nicht mehr spielen, kann ich da nur noch anfügen.

      Ein ausgelassenes Spiel, wenn's ums nackte Überleben geht oder mit einem unversorgten Bruch in der Schwanzwirbelsäule - nicht wirklich - oder?

      Und ich danke Dir für Deinen tollen Beitrag.

      Löschen
  7. - Konstantin05 Juni, 2013

    Hallo Anke
    ich habe deinen Bericht mit sehr viel Intresse gelesen und auch ein dickes" Danke" von mir
    für diesen tollen Beitrag..

    Ich teile deine Meinung, das die Sozialisierung-- was vielen Hundebesitzern garnicht bewuß ist,
    ---nur auf den Menschen stattfindet --! Jeder andere Artgenosse ist für den Hund fremd und somit erst einmal ein Konkurent. Da bei ist egal, ob das Tier aus einem Tieheim, Züchter oder Tierschutzverein kommt.

    Ein großer Irrglaube ist es auch wenn sich Mensch einen Welpen zulegen (egal welcher Herkunft)
    Sie müssen mit ihm in eine Welpenschule. (Oft gehört und noch öfter empfohlen.!

    Mann denke an eingegezäunte Übungsplätze, Bällchenwannen,Tunnel, viele und eine Menge
    Gleichgesinnte und eine Menge Welpen.
    Ein Ort für TobenSpielen und lernen....WIRKLICH???????????

    Man nehme eine Gruppe fremder Hunde in ein Gehege und leine sie ab.
    Niedlich zu sehen,wie sie sich hetzen, miteinander kämpfen,sich gegenseitig mobben und gegenseitig nieder buttern. Nur ruhig bleiben,die müssen das unter sich aus machen. MÜSSEN sie das wirklich??????

    Wenn ich mich der Aufgabe der Rudelführung so galant entziehe, wird mein Hund auch auch andere Dinge für sich selber klären.

    Ich war "einmal" mit meiner Hündin,
    bei solch einer vielgepriesenen Welpenspielgruppe,aus( reiner Neugierde) wollte schließlich auch mitreden können .ich würde es nie wieder in Erwägung ziehen.

    DANKE auch an Sali
    Liebe Grüße
    Konstantin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Konstantin,

      ich beschäftige mich viel mit diesen Fragen und jeder wird seine eigene Meinung/Wahrheit zu diesen Themen/Thesen haben. Man nimmt ja auch nur zu gerne wahr, was im eigenen Fokus liegt, will meinen, die Sicht auf die Dinge entspricht der eigenen Grundeinstellung.

      Besonders interessiert mich zurzeit, wie nachhaltig lässt sich der eigene Hund durch diese Grundeinstellung beeinflussen? Würde er sich bei jemand anderem ganz anders entwickeln oder sucht man sich gezielt (und ich habe ja gezielt gesucht) den Hund aus, der der eigenen Einstellung entspricht?

      Fragen über Fragen, es bleibt spannend...

      Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

      LG

      Löschen
    2. Ich hab noch was vergessen. Ich denke auch, die meisten Leute verlangen, dass der Hund IMMER gehorchen soll, wobei ich es persönlich lieber als ein

      "der Hund soll gerne bei mir bleiben wollen"

      beschreiben würde. Für mich setzt das immer voraus, dass ich mich auch für die Belange meines Hundes zu interessieren habe, wenn ich das verlangen will. Dazu muss man diese natürlich erst einmal wahrnehmen und (auch wenn es manchmal schwer fällt oder gerade nicht reinpasst) darauf eingehen und ggf. auch mal die eigenen Belange zurückstecken.

      Noch einmal Danke für Deinen Beitrag Konstantin und es freut uns, dass diese Artikelserie so gut ankommt.

      LG
      Andrea

      Löschen
  8. ...wirklich interessant zu lesen!
    Gute Idee!
    glg Nati

    AntwortenLöschen
  9. @all: Vielen lieben Dank für eure ausführlichen Kommentare - eure Argumenten und Erfahrungen sind super interessant und ich fand es super auch Gegenargumente bzw. andere Sichtweisen zu lesen.
    Zwei Themen die sich bei den Kommentaren ergeben haben, möchte ich in den kommenden Tagen als Beiträge aufgreifen:
    - "Der will ja nur spielen - spielen Hunde wirklich?
    - "Mein Hund - mein Spiegelbild?"

    Liebe Grüße
    Sali

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Super Sali, freu freu freu....

      LG Andrea und die spiegelglatte Linda

      Löschen
  10. Hallo Binchen,
    auf diese Themen freue ich mich schon sehr ,denn die Meinung anderer Blogleser sind oft
    sehr interresant und lenken auch zum Nachdenken an.


    Ich bin sehr gerne auf diesen Blog

    Morgen, wie du weißt ist ein schlimmer für mich Tag., aber dann Quatschen wir wieder!!!
    Hab dich lieb
    Gaby.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Popular Posts

Folge uns...

Subscribe