Geschäfte mit einem hochwertigen Futterangebot für unsere Hunde gibt es mittlerweile fast in jeder Stadt. Bevor ich bei der Ernährungsumstellung etwas falsch mache, lasse ich mich lieber gut beraten! Und wo kann man sich besser informieren als im Fachgeschäft?! Dachte ich zu mindestens... Bis ich heue ein Geschäft besuchte, dass mit einer qualifizierten und kompetenten Ernährungsberatung für den Hund im Netzt wirbt.
"Schauen Sie sich in Ruhe bei uns um und melden Sie sich, wenn Sie Hilfe benötigen", rief mir gleich beim Betreten des Geschäftes die Verkäuferin zu, die mit Putzeimer bewaffnet den Boden wischte. "Ähm, eigentlich benötige ich sofort eine Beratung" antwortete ich etwas überfordert beim Anblick der vielen Dosen, Truhen und Kühlschränke, die mich umgaben. Auf die gezielte Frage "Nach was suchen Sie denn?!", reagierte ich mit einem hilflosen Schulterzucken. Entsprechend wage viel dann auch meine Antwort aus: "Na halt eine gesündere Ernährungsform für meinen Hund...". "Dann wollen Sie bestimmt barfen, oder?" kam prompt die nächste Frage der Verkäuferin. Wollte ich barfen? Beim Anblick der vielen schön gestalteten Dosen in den Holzregalen war ich mir da auf einmal überhaupt nicht mehr so sicher? Warum viel Aufwand, wenn ein Griff zum Dosenöffner auch reicht?! Aber kann ich mir sicher sein, dass in diesen Dosen auch tatsächlich der biologische Inhalt mit vielen Vitaminen und Zutaten enthalten ist, die Chiru benötigt?!
Spätestens nach den Ergebnissen von Stiftung Warentest öffne ich die Futterdosen diverser Hersteller nicht mehr ohne die bange Frage: "Ist das gut für meinen Hund?". Neue Teststudien sollen sogar ergeben haben, dass die Entstehung von Arthrose im direkten Zusammenhang mit der Ernährung steht...Wir kennen zwar immer noch nicht die Ursache für Chirus Rückenschmerzen, aber natürlich möchte ich mit einer minderwertigen Ernährung, dass Problem nicht noch verschlimmern. Also doch lieber barfen! Da weiß "frau" zu mindestens was im Napf landet!
"Was muss ich denn beachten beim Barfen?"; fragte ich die Verkäuferin. "Ist das sehr aufwendig?! Muss ich jetzt eine riesen Menge an Zutaten kaufen?" "Nein", beruhigte mich die junge Frau sofort. "Das wichtigste ist erst einmal die Fleischmenge - wir haben fertige Mix-Packungen, da müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Wie schwer ist ihr Hund und wie alt?" Endlich eine leichte Frage, die keine Entscheidung beinhaltet und präzise kam die Antwort von mir" 14,5 kg und 10 Jahre". Genauso prompt kam die Antwort von der Verkäuferin: "Dann benötigen Sie ein 1 Kilogramm Fleisch pro Tag für Ihren Hund!" "1 Kilogramm?! Sind Sie da sicher?" Diese Menge kam mir sehr hoch vor."Sie können das auf zwei Mahlzeiten verteilen, dann ist das gar nicht so viel!" Chiru bekommt 400 Gramm Dosenfutter pro Tag. Alternativ füttere ich eine Hundewurst von der er max. 200 Gramm pro Tag fressen darf. Die Menge von 1 Kilogramm Fleisch kam mir da doch sehr hoch angesetzt vor und vorsichtig formuliert, frage ich die Verkäuferin ob sie sich da sicher wäre. "Ja, klar das ist richtig", kam als Antwort. "Dosenfutter ist gehaltvoller als Fleisch, daher müssen sie weniger Dosenfutter geben!". Ok - Dosenfutter hat einen Feuchtgehalt von oft 70 % - woraus besteht dann Fleisch? Aus 100 % Wasser?!
Auch wenn ich mich mit dem Thema Rohfleischfütterung noch nicht so intensiv beschäftigt habe, über eine Faustformel stolpert man fast in jeder Veröffentlichung zu dem Thema: 2 % seinen Körpergewichtes. Bei Chiru entspricht dies ungefähr 290 Gramm. Von dieser Formel hatte die Verkäuferin noch nie gehört. Sie gab aber auch zu noch nicht so lange in dem Geschäft zu arbeiten...Ihre Kollegin die immer vormittags im Geschäft ist, die könnte mich da bestimmt besser beraten... Damit meine Fahrt nicht ganz umsonst war, kaufte ich dann noch fünf Dosen von dem Nassfutter, die in den schönen Dosen - die so herrlich nach Natur und Bauernhof aussehen. Ob die besser sind als unser bisheriges Futter? Ich weiß es nicht - optisch sah der Inhalt genauso aus. Ein gutes Gefühl gibt mir, dass es frei von Zusatz- und Konservierungsstoffen ist und der Fleischanteil je nach Geschmacksrichtung zwischen 90 und 100% liegen soll. Gefressen hat es Chiru auf jeden Fall gerne. Das ist ja auch schon einmal etwas!
Das heutige Erlebnis hat mir aber gezeigt, dass ich mich dann doch lieber selber in das Thema einlese und im Internet über das Barfen - die richtigen Mengen und worauf man achten sollte, schlau machen muss. Zum Glück weiß ich da schon ein paar tolle Hundeblogs wo ich bestimmt fündig werde. Wir werden weiter zu dem Thema berichten! Wie ernährt ihr eure Hunde? Muss es barfen sein oder wagt ihr noch den Griff zur Dose? Ich bin gespannt auf eure Antworten!