PATIENT CHIRU: VERGRÖSSERUNG DER PROSTATA

Sonntag, Januar 11, 2015

Für viele Männer oft ein Tabuthema: Erkrankungen an der Prostata. Aber auch viele Rüden bekommen Probleme mit der Prostata und eine Vergrößerung kommt sehr häufig vor. Bei Chiru fing kurz vor Silvester alles ganz harmlos an. Ein bisschen Durchfall, etwas ruhiger vielleicht - alles in allem kein Zustand der mir große Sorgen bereitet hätte. Gut vorbereitet für solche Fälle bekam Chiru ein homöopathisches Mittel gegen Durchfall und eine Schonkost bestehend aus Huhn und Reis. 




Anfänglich besserte sich sein Zustand auch und ich war zuversichtlich, dass Chiru schnell wieder fit wäre. Am Wochenende verschlechterte sich der Zustand dann wieder. Chiru wurde sehr ruhig und verschlief fast den gesamten Sonntag. So ein Verhalten kannte ich von ihm überhaupt nicht und wir waren am Montagmorgen die ersten Patienten bei unserer Tierärztin. Die Diagnose war schnell gestellt. Die Durchfallerkrankung war nicht der Hauptauslöser für Chiru´s gesundheitlichen Probleme, sondern eine entzündete und vergrößerte Prostata. Normalerweise lässt sich die Prostata durch den After problemlos vom Tierarzt untersuchen. Dem Hund tut das nicht weh und Veränderungen und Vergrößerungen lassen sich so ertasten. Für Chiru war die Untersuchung schmerzhaft was den Verdacht einer Entzündung (Prostatis) bestätigte.

Was versteht man unter Vergrößerung der Prostata mit einer Entzündung?
Unsere Tierärztin erklärte mir, dass die Prostata, auch männliche Vorsteherdrüse genannt, zu den Geschlechtsorganen des Hundes zählt. Sie bildet einen Teil der Samenflüssigkeit und liegt im Becken hinter der Harnblase. Hat sich das Drüsengewebe stark vermehrt und vergrößert wie bei Chiru, bezeichnet man dies als eine Prostata-Vergrößerung.

Sehr häufig beruht die Vergrößerung auf eine gutartige Veränderung, auch Prostata-Hyperplasie genannt. Laut Studien im Internet bekommen vier von fünf Rüden mit zunehmenden Alter Probleme damit, so dass die Erkrankung bei Chiru nichts Außergewöhnliches ist. Auch sein Alter mit neun Jahren ist typisch, für das Auftreten von ersten Anzeichen. Bei Chiru kommt noch eine Entzündung der Prostata hinzu (Prostatis). Es handelt sich hierbei um eine Infektion, die durch Bakterien und Pilze entstehen kann. 

Ursachen für die Prostata-Vergrößerung bei Chiru
Eine Ursache soll die Veränderung des Hormonhaushaltes, die bei einem älteren Rüden stattfindet, sein. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron sammelt sich vermehrt an und führt zu der Vergrößerung der Prostata. Aber auch wenn in der Umgebung des Rüden viele Hündinnen läufig sind, soll es zu der Vergrößerung kommen können. Auch hier wird das Hormon Testosteron verstärkt ausgeschüttet. Bei Chiru bemerkte ich in der letzten Zeit häufig einen weißlichen Ausfluss am Penis, was auf eine verstärkte Hormonproduktion hindeutet. So kommen bei Chiru beide Auslöser für mich in Frage. Die Probleme treten beim unkastrierten Rüden oft ab dem siebten Lebensjahr auf (Chiru ist neun Jahre alt) und an seinem Verhalten bemerkte ich schon, dass Hündinnen in der Umgebung läufig sind.

Wie kann man eine Vergrösserung der Prostata bzw. eine Entzündung erkennen?
Ohne die akute Entzündung hätte ich die Vergrößerung der Prostata bei Chiru wahrscheinlich überhaupt nicht bemerkt. Typische Anzeichen, wie unten Beispielweise genannt, fehlten bei ihm vollkommen:
  • Probleme bei der Stuhlentleerung verbunden mit gequetschten bzw. bandförmigen Kot 
  • gelber bis roter Ausfluss am Penis 
  • Blut im Urin 
  • häufige Blasenentzündungen 
Wie mir meine Tierärztin jedoch bestätigte, verläuft eine Vergrößerung der Prostata bei sehr vielen Hunden unbemerkt und ist für den Rüden schmerzfrei. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, bei unkastrierten Rüden ab dem siebten Lebensjahr, eine Untersuchung der Prostata beim jährlichen Gesundheitscheck machen zu lassen.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Prostata-Vergrößerung
Chiru hat gegen die Entzündung Antibiotika bekommen. Zusätzlich musste er ein Hormonpräparat einnehmen, das die Testosteron-Produktion verringert. Dies soll dann zu einer Verkleinerung der Prostata führen. Zu meiner großen Erleichterung ist mein kleiner Mr. Wichtig wieder ganz der "Alte". Er rennt, spielt und tobt und geniest die Spaziergänge mit uns durch den Sturm, der momentan bei uns über die Felder fegt. Lediglich an seinem Appetit bemerke ich die Eingabe des Hormonpräparates - dieser ist deutlich gesteigert und der Napf jedes Mal blitze-blank :-). Laut Beipackzettel des Herstellers soll das jedoch nur eine vorübergehende Nebenwirkung sein. Ansonsten müssen wir wohl demnächst "Diät-Tage" einführen...

Wie geht es bei Chiru weiter?
In den kommenden Wochen müssen wir die Prostata regelmäßig untersuchen lassen. Sollte es nach dem Ausklingen der Hormontabletten wieder zu einem deutlichen Wachstum kommen, werden wir Chiru eventuell kastrieren lassen müssen. Die Kastration beim Rüden bewirkt laut meiner Tierärztin fast immer eine deutliche Verkleinerung der Prostata, oft auf ein Viertel ihrer Größe. Häufig führt auch schon der Hormon-Chip zum gewünschten Erfolg. Meine Tierärztin würde diesen auch bei Chiru wegen seinem Alter favorisieren. Ich selber bin mir noch unsicher. Eine Kastration wäre eine endgültige Entscheidung. Mir wäre es aber lieber jetzt mit seinen neun Jahren, die Risiken einer Operation in Kauf zu nehmen. Wer weiß welche Krankheiten in den nächsten Jahren noch hinzukommen und das Narkose-Risiko erhöhen? Für den Chip spricht für mich, dass man die Möglichkeit hat, die eventuell eintretenden Veränderungen wie Gewichtzunahme, ruhiger werden pp. rückgängig zu machen. Aber bis es soweit ist habe ich ja noch Zeit mich mit der Thematik auseinander zu setzen.

Jetzt sind wir erst einmal froh, dass es Chiru besser geht und geniesen den Rest vom Sonntag.
Wir wünschen euch allen ein schönen Sonntag - lasst euch nicht davonwehen!
Liebe Grüße
Sali + Chiru

Textquellen/Linktipp:

http://www.tierklinik.de/medizin/andrologie/prostata-vorsteherdruese/chronische-entzuendung-der-prostata




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24 Kommentare

  1. Liebe Sali,
    bin ganz bestürzt, dass es meinem Lieblingsbloghund nicht gut geht und wünsche natürlich baldige Besserung und dass ihr eine akzeptable Lösung findet. Unser Teo ist mit 1,5 Jahren kastriert worden.
    Er ist dann etwas ruhiger geworden, aber im positiven Sinn. Sonst habe ich keine Veränderung festgestellt!
    Ganz liebe Grüße an euch Zwei!
    Astrid

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    1. Danke für deine lieben Worte Astrid!
      Liebe Grüße
      Sali

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  2. Uiiii, ich wünsche euch ganz viel, viel Erfolg mit der Behandlung und alles alles Gute.
    Ayka

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  3. Da schicke ich dir ganz schnell ein Gesundschlabberbussi...
    Ich hab da nämlich noch eins übrig...die anderen hab ich auf den Chef und Frauchen verteilt...
    Pfötchendrück Tibi

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    1. Na die Schlabberbussis nehmen wir aber sehr gerne- DANKE!!!
      LIebe Grüße
      Sali und Chiru

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  4. Oh je, mit dem Alter kommen die Zipperlein... auch bei den Vierbeinern.
    Karlsson wurde mit einem knappen Jahr kastriert. Verändert hat ihn das damals nicht. Er wurde weder ruhiger noch dicker.
    Wir wünschen Chiru und dir alles Gute und natürlich baldige Besserung!
    Liebe Grüße aus Terrierhausen

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    1. Ja das wrar auch mein erster Gedanke "jetzt ist Chiru in dem Alter und es geht los mit den Krankheiten..." Aber Gefahr erkannt = Gefahr gebannt und wir hoffen, dass sich alles reguliert.
      Liebe Grüße und danke für die lieben Worte!
      Sali

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  5. Oh je...das sind aber keine guten Nachrichten :( Gut, dass es Chivu schon wieder besser geht! Wir wünschen ganz schnelle Genesung und wünschen euch noch einen schönen Sonntagabend ❤

    Liebe Grüße und Wuffs, Carolin mit ❤ Amber

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    1. Danke für den lieben Kommentar! Mir ist auch ein riesen Stein vom Herzen gefallen, dass die Medikamente so schnell anschlugen und er schon wieder fit ist.
      Liebe Grüße
      Sali

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  6. Hm, hoffentlich geht die Entzündung schnell vorbei. Ich denke mal, alles weitere wird sich fügen und ich finde auch, eine OP will gut überlegt sein. Kim war ja im fortgeschrittenen Alter etwas inkontinent, was, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, man auch auf eine vergrößerte Prostata zurückgeführt hat. Aber ihn deshalb kastrieren zu lassen, kam für mich nie in Frage, der er immer dramatische Reaktionen auf Medikamentengaben und so zeigte.

    LG und gute Besserung

    Andrea und Linda

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    1. Ich lasse es jetzt ersteinmal weiter auf uns zukommen - grundsätzlich tendiere ich momentan noch zur OP. Mein Yorkshire Benji hatte in dem Alter genau die gleichen Probleme und wurde sofort kastriert. Wir hatten dann Ruhe und er wurde fast 17 Jahre alt. Angst habe ich aber auf jeden Fall vor einer OP bei ihm...
      Danke für deine lieben Worte Andrea,
      liebe Grüße
      Sali

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  7. Wir wünschen Chiru gute Besserung und drücken ganz fest alle Pfötchen und Daumen das die Entzündung schnell zurück geht.
    Liebe Grüße von Emma, Lotte und Frauchen

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    1. Danke - gleich dreimal Pfötchen/Daumendrücken hilft bestimmt!
      Liebe Grüße
      Sali

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  8. Oh nein, Prostata-Probleme? Und die sind auch noch typisch für unkastrierte Rüden? Du machst mir Angst! Ich bin aber froh, dass es Chiru schon wieder besser geht und hoffe, dass es so bleibt. Trotzdem lasse ich natürlich noch ein paar Genesungswünsche da.

    Frauchen meint, sie wäre für eine Kastration, weil ja meist mit zunehmendem Alter noch was nachkommt und die Narkose nicht leichter wird. Sie ist da ganz bei deinen Ausführungen. Ich finde das natürlich weniger lustig, kein ganzer Mann mehr sein zu dürfen. Zum Glück kannst du dich ja noch näher mit dem Thema befassen, bevor du dich entscheiden musst.

    Wuff-Wuff dein Chris

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    1. Danke für eure Einschätzung Chris! Eine zusätzliche Meinung tut immer gut! Das mit dem nicht richtig Mann sein dürfen, sehe ich nicht so eng. Wir waren mal bei einer Hundetrainerin die als Leithund der Gruppe eine kastrierten Rüden hatte. Erst habe ich gedacht "da lacht Chiru nur drüber", aber Pustekuchen. Soviel Respekt wie vor diesem Hund hatte er nie wieder.
      Toll fände ich natürlich, wenn die Liebesheulerei dann auch weg wäre - ich weiß da bin ich jetzt egoistisch.. Wir warten mal ab und lassen es auf uns zukommen...
      LIebe Grüße
      Sali

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  9. Uhi, das klingt aber nicht gut. Ich drücke gaaaaanz fest die Pfoten, dass die Hormontabletten den gewünschten Erfolg bringen: Gute Besserung, Chiru!
    Liebe Grüße
    Lotta

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  10. Hallo Ihr Lieben,
    mein lieber Mr. Wichtig. Auch ich wünsche dir von Herzen gute Besserung. Werde ganz schnell wieder gesund, damit wir durch unseren geliebten Park gehen können.
    Deine Lieblingsfreundin aus dem Hessenland,
    Micky

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    1. Danke Schwesterchen! Du weißt ja wie panisch ich war und bin jetzt richtig, richtig glücklich, dass es ihm wieder besser geht!
      Bussi
      Sali

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  11. Ohje, armer Chiru. Wir wünschen ihm gute Besserung bzw. freuen uns zu lesen, dass es ihm schon wieder besser geht.

    Danke auch für den informativen Bericht :-)

    Liebste Grüße

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    1. Danke für euren lieben Worte Ricarda!
      LIebe Grüße
      Sali

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  12. Wir wünschen gute und schnelle Genesung für Chiru und grüßen ganz herzlich!
    Und vielen Dank für die Hintergrundinfos.
    Sylke & Lupino

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  13. Eiwei, das ist ja ein Ding. :o(( Chiru, werde schnell wieder gesund. Ich drücke die Daumen dass ihr um die Kastration herum kommt. Meine Jungs sind ja beide kastriert zu uns gekommen, das Thema Prostata ist mir aus eigener Erfahrung bislang völlig unbekannt, aber ich habe schon oft davon gehört dass es Rüden betrifft die eine läufige Hündin in der Umgebung haben.

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