Ungewöhnliche Tierfreundschaften
Mittwoch, Januar 30, 2013"Unsere Hunde und die anderen Tiere bei uns im Haushalt…"
Ein Gastbeitrag von Susanne Illich
Lukas Spielversuche mit unserer Blaustirnamazone |
Am 21. Februar 2002 (es war ein kalter Tag mit leichtem Schneefall) stolperte die Hündin einer damaligen Freundin in einem der Rapsfelder nahe dem Weg über ein kleines Fellbündel, das erst von ihr und kurze Zeit darauf von Luka herum getragen wurde. Als ich Luka dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit (in Wirklichkeit dauerte die Episode nicht länger als vielleicht eine gute Minute) einholen konnte, ließ sie das strampelnde kleine Etwas auch schon fallen. Schnell erkannte ich zu meiner Bestürzung, dass es sich um ein noch winziges Feldhasenbaby handelte. Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden wägte ich ab, was ich machen sollte, entschloss mich dann jedoch schweren Herzens, den kleinen Hoppelhasen mitzunehmen, weil ich befürchtete, dass er von seiner Mutter so mit dem ganzen Hundegeruch an sich nicht mehr angenommen würde.
So begann eine sehr aufregende, spannende Zeit bei uns, denn die Hasenaufzucht ist nicht so ganz einfach. Umso erfreulicher war es dann, dass das Hasenkind nach wenigen Tagen tatsächlich richtig gut zunahm. Luka, die dem kleinen Hasen anfangs recht skeptisch begegnete, fing mit der Zeit an, sich mit ihm anzufreunden. Dazu gehörte, dass sie die Milchreste schlabbern durfte, sie fing an den kleinen Hasen zu putzen, und bald waren die beiden ein Herz und eine Seele. Findus, wie ich den Kleinen mittlerweile getauft hatte, spielte mit Luka Fangen (jeder flitzte mal dem anderen hinterher), versuchte gelegentlich an Luka Fell zu saugen und hatte bald genauso viel Vertrauen zu seiner vierbeinigen Ziehmama wie zu mir.
Luka mit dem etwa drei Wochen alten Findus |
Da Findus so vertraut mit unserer Luka war, riet man uns schließlich davon ab, ihn wieder auszuwildern. So ist er geblieben. Ein halbes Jahr später adoptierten wir unseren ersten Windhund – die Greyhound-Hündin Annabel. Viele windhunderfahrene Leute hatten so ihre Zweifel, ob das wirklich mit Hase und Papagei klappen würde. Und wie das funktionierte! Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit machte sich Annabel gar nichts mehr daraus, wenn die beiden im Zimmer herum liefen. Ja, Findus brachte es sogar mal fertig, Annabel direkt zwischen die Pfoten zu springen, als sie auf dem Sofa lag. Ich hielt die Luft an, aber Annabel beschwichtigte mit Züngeln und sah zur Seite. Zumindest in meinem Beisein hätte sie dem Hasen niemals etwas getan. Hier im Haus herrschte immer der so genannte Burgfrieden.
Dies ist das letzte gemeinsame Bild von Luka und Findus (Novemer 2008):
Luka ging am 28. Januar 2009 aufgrund eines Krebsleidens mit nur 10 Jahren über die Regenbogenbrücke, Findus folgte ihr am 25. Mai des gleichen Jahres im Alter von über 7 Jahren, was für einen Feldhasen ein sehr schönes Alter ist.
Auch unsere beiden Youngster Lilly (Greyhound) und Sali (Whippet) arrangieren sich bestens mit unserer Venezuela-Amazone Nepomuk:
Warum ein Greyhound- ein Rasseportrait
17 Kommentare
Ich werd´verrückt - das Frauchen auch. Wir gucken nun schon alle Bilder 2x an und kommen heute bestimmt noch öfter wieder ...
AntwortenLöschenVor mir ist - glaube ich - alles sicher - aber ein HASE auf dem Sofa, statt im Napf - ich weiß nicht...Bente
Bente, bei Chiru wäre das glaube ich auch unmöglich - aber vielleicht setze ich da einfach auch zu wenig Vertrauen in meinen kleinen Mr. Wichtig.
LöschenLiebe Grüße
Sali
Ein wunderbarer Bericht mit entzückenden Fotos! Hier hat offenbar jemand eine sehr glückliche Hand! Ich bin begeistert :) Liebe Grüße, Silke
AntwortenLöschenJa das hat Susanne wirklich!
LöschenLiebe Grüße
Sali
Freundschaft ist wnderbar!
AntwortenLöschenBei uns leben auch Katzen, Hunde und Nager zusammen.
Viele liebe Grüße
Babs und die Nudlis
Stelle ich mir total schön vor mit so vielen Tieren zusammen zu leben!
LöschenLiebe Grüße
Sali
Mein Gott, was für fabelhafte Bilder und erst die Geschichten dazu - klasse :) In der Dogs war auch mal ein Artikel über außergewöhnliche Tierfreunde ... so was finde ich immer total toll und lese das unheimlich gerne - einfach nur schön :)
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
- Lilly's Frauchen -
Ja diesmal kann ich mich noch nicht mal selber für die tolle Idee loben ;-) - Susanne hatte da echt eine super Idee mit dem Thema und ich würde mich riesig freuen, wenn ich die Serie noch mit anderen Tierfreundschaften fortsetzen könnte.
LöschenLiebe Grüße
Sali
Hallo Sali,
AntwortenLöschenich bin echt begeistert. Bei mir wirst Du ab jetzt die "Tierflüsterin" genannt.
Liebe Grüße
Thomas
Na das Lob gebe ich gerne an Susanne weiter - ich bin in diesem Fall nur die Webgestalterin ;-)!
LöschenLiebe Grüße
Sali
PS: Obwohl an der Bezeichnung "Tierflüsterin" hätte ich Spaß gehabt ;-)
Es ist schon sehr interessant, was es für tolle und außergewöhnliche tierische Freundschaften geben kann.
AntwortenLöschenRaja hätte wohl keine großen Probleme mit einem gefiederten Freund,wenn uns die Rotkehlchen oder die Meisen auf der Terrasse besuchen, werden sie ziemlich gelassen hingenommen, vom Hasen kennt sie bisher nur die "Knödel" und die sind auf ihrem Speiseplan besonders beliebt.
Wir haben mal vor einiger Zeit die ausgebüxte Wasserschildkröte unseres Gartennachbarn beherbergt, vor der hatte Raja einen ungeheuren Respekt und zwischen ihr und der Schildkröte wurde grundsätzlich die Individualdistanz eingehalten, kam die Schildkröte auf Raja zu, machte sie ein paar Schritte zurück,sie war froh als wir das Panzerteilchen wieder zurückgegeben haben.
LG
Claudia
Hallo Claudia, ich glaube Chiru würde sich beim Anblick einer Wasserschildkröte ähnlich wie Raja verhalten. Natürlich noch lautstark untermalt - das macht er bei allen Dingen, die ihm nicht ganz geheuer sind.
LöschenLg
Sali
Faszinierend!!! Die tollen Fotos beweisen mal wieder: nichts ist unmöglich :-) Lucy hat unser Meerschweinchen immer geduldet - aber ob das eine echte Freundschaft war? Ich hab´da so meine Zweifel ... Viele Grüße von Sylvie mit Lucy
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenwirklich eine schöne Idee besondere Freundschaften vorzustellen. Das macht Lust auf mehr interessante Tierfreundschaften.
Dickes Kompliment an Susanne,
herzliche Grüße
Micky
Oh, was für eine schöne Geschichte mit so tollen Fotos! Schon allein, dass ein Feldhase sich als "Haustier" so gut macht... und dass es dann auch noch mit allen anderen tierischen Mitbewohnern klappt - klasse!
AntwortenLöschenVielleicht finde ich ja mal die Zeit, Bilder von Ronjas vielen Tierfreunden zu suchen und etwas dazu aufzuschreiben. :)
LG Linda und ihre Hundebande
wow ...das ist ja wunderbar....ich bin sehr beeindruckt wie das funktioniert weil ich glaube bei mir hätte der Hase nicht so viel zu lachen *schäm*
AntwortenLöschenDas freut mich, dass Euch mein Bericht so viel Freude macht :-). Ob das mit einem Hasen oder einem Nagetierchen noch mal so gut funktionieren würde, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Das mit unserem Hasen Findus war eine ganz einmalige Sache, aber es hat mir die Feldhasen insgesamt sehr nahe gebracht. Es sind wunderbare, faszinierende Tiere. Und ich brauche wohl nicht erwähnen, dass es bei uns seitdem keinen Hasenbraten mehr gibt ;-).
AntwortenLöschenIch freue mich schon sehr auf andere besondere Tierfreundschaften :-).
Liebe Grüße
Susanne mit dem Langnasen-Dreamteam
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