Mein Seelenhund - Kira

Freitag, Dezember 28, 2012

Vor einigen Monaten wurde bei uns im Hundeforum die Frage gestellt "Was ist für dich ein Seelenhund" - ein wunderschönes Zitat hierzu kam von einem Mitglied:

"Einen Seelenhund kannst du nicht erklären - das musst du fühlen".

Manche Hunde schauen einem direkt in die Seele und es bedarf keiner Worte, um sich zu verstehen. Die Bindung zu diesen "Seelenhunde" lässt sich nur schwer in Worte fassen, da man diese innere Band und die Verbindung  nur schwer erklären kann. Gerade Menschen mit mehreren Hunden betonen ausdrücklich, dass sie diese Hunde nicht mehr lieben als ihre anderen - sondern einfach anders.

Von so einer einfach "anderen" Beziehung erzählt  Lilly´s Geschichte über Kira...

...ich bin geboren, kam aus dem Krankenhaus und der erste Hund, der mich begrüßte, war eine gelbe Dogge namens Bessi. Bessi war, wie alle Doggen, ein sanfter Riese. Als Kleinkind saß ich an ihren Bauch gelehnt, meine Hand an ihren Lefzen. Die Liebe hielt bis Bessis Tod – da war ich sechs. Zur Einschulung zog die nächste Dogge bei uns ein. Tessa. Sie war gestromt und recht zierlich und nervös für eine Dogge. Tessa hatte zwar auch eine sehr sanftmütige Seite, hatte aber auch kein Problem damit, dann und wann Leinenterror zu begehen, wenn ein anderer Hund entgegen kam. Trotzdem schaffte sie mit Bravour die Begleithundeprüfung und weckte somit auch bei mir das erste Interesse mit dem eigenen Hund zu üben. Mal waren es einfache Hundeübungen und mal musste sie als Pferd funktionieren und über Hindernisse springen oder von mir longiert werden – ja, so ist das, wenn Kinder kein eigenes Pferd bekommen und nur ein großer Hund zur Hand ist ;-).



Als Tessa fünf wurde, zog noch eine Dogge bei uns ein. Meine große Liebe. Der Traum von einem Hund. Kira. Schwarz-weiß. Ausgewachsen knapp 80kg schwer. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen mit mir spazieren zu gehen. Aber sie tat es nicht. Wir gingen gemeinsam spazieren und sie achtete auf mich. Sie war freundlich zu jedermann, konnte es aber durchaus einschätzen, wenn jemand uns nicht freundlich gestimmt war. Und so gingen wir meine Teenagerzeit über stundenlang spazieren und ich erzählte ihr von der Liebe, der Schule und der Wut. Kira war MEINE Kira und keiner kann so wie Kira sein, so sanft, so gutmütig. Ich habe nie wieder so eine tolle Dogge getroffen, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es diese Doggen gibt und manchmal aber *psst* nicht Lilly sagen ;-), manchmal wünschte ich mir, Lilly hätte nur einen kleinen Funken von der ruhigen Kira in sich, die sich so schnell von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lassen wollte.



Kann man mehr als einen Hund richtig lieben? Man kann. Ich liebe meine Lilly über alles und trotzdem hängt mein Herz auch immer noch an Kira, dessen Grab ich regelmäßig besuche und an die ich immer denke. Ganz besonders jetzt, wo sich ihr Todestag zum fünften Mal jährt. Kira ist mit sehr, sehr stolzen 10 Jahren von uns gegangen. Dies ist ein unheimlich hohes Alter für eine Deutsche Dogge, sagt man doch heute, dass sie im Durchschnitt nur sechs bis sieben Jahre alt werden. Die Deutschen Doggen begleiteten mich vom Säuglingsalter bis zum Abitur und ich wünsche jedem heranwachsenden Kind ein solch treuen Begleiter, der einen ohne Worte versteht und immer für einen da ist.

Text: Lilly´s Frauchen
Foto: Lilly´s Frauchen
 

Vielen lieben Dank für diese wunderschöne Geschichte die mich sehr berührt hat! Als ich Kind war hatten unsere Nachbarn einen Collie, Arie. Arie begleitete mich meine gesamte Kindheit und ich verbrachte  viel Zeit mit ihm und wir waren beide immer füreinander da. Diese wunderschönen Erinnerungen haben einen festen Platz in meinem Herzen und ich kann mich den Worten von Lilly´s Frauchen nur anschließen und ich wünsche jedem Kind einen vierbeinigen Freund,


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12 Kommentare

  1. Der Post ist mal wieder sehr schön geworden und ich freue mich, dass dir mein Bericht gefallen hat und du ihn hier veröffentlicht hast :) Ich hoffe, dass noch viele weitere Seelenhunde-Berichte folgen werden :)

    Liebste Grüße,
    - Lilly's Frauchen -

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    1. Hallo Lilly, ich habe mich riesig gefreut, dass wir gemeinsamen wieder eine neue Serie "eröffnen" und ich hoffe auch, das genauso wie bei dem "Rasseportraits" noch viele folgen!
      liebe Grüße
      Sali

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  2. ♥ oh ja,
    das kenne ich auch....
    deine Worte gehen mir gerade sehr nah...
    wie wahr... wie wahr....
    man kann es nicht beschreiben,
    aber es ist was ganz besonderes...
    ...bei mir wird es im Februar der erste Todestag sein...
    ich kann sie nicht auf einem Grab besuchen....
    ich habe sie daheim in einer Urne,
    die ich liebvoll für sie bemalt habe...
    Der Seelenhund.... was ganz besonderes....
    Ich grüsse dich ganz lieb,
    Nathalie

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  3. Hallo Nathalie, mir gingen die Worte von Lilly´s Frauchen auch sehr nahe und viele schöne Erinnerungen wurden wieder geweckt. Wenn du magst würde ich mich freuen, hier auch von deinen Seelenhund erzählen zu dürfen.
    Liebe Grüße
    Sali

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  4. "Gerade Menschen mit mehreren Hunden betonen ausdrücklich, dass sie diese Hunde nicht mehr lieben als ihre anderen - sondern einfach anders."
    Das stimmt so sehr! Der Satz drückt sehr gut aus, dass diese Hunde eben nicht auf einer höheren Stufe stehen, sondern einfach auf einer etwas anderen.
    Ein ganz toller Text <3

    Liebe Grüße,
    Linda

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  5. Es gibt Seelenhund und Herzhunde. Alle hier sind Herzhunde doch Kimi ist mein Seelenhund. Über sie zu schreiben würde ein ganzes Buch füllen. Und wenn sie nicht mehr bei uns sein wird, wird ein Stück von mir fehlen. Keiner von den anderen wird ihren Platz einnehmen können dabei liebe ich sie alle.

    Alles Liebe,
    Tatjana

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    1. Danke für eure lieben Rückmeldungen! Die Serie soll auf jeden Fall fortgesetzt werden und ich freue mich sehr über Texte von euch! Wer also mag - jederzeit gerne!
      Liebe Grüße
      Sali

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  6. Ich weiß nicht, ob meine Hündin mein Herz- oder mein Seelenhund ist. Aber ich weiß, dass ich sie abgöttisch liebe und ihr sehr viel zu verdanken habe - Mut, Glück, Spaß, Lebensfreude...
    Wir beide - das sollte so sein. Wir sollten uns finden, zu viele "Zufälle". Wenn es ein Schicksal gibt, dann hat es uns zusammengeführt und dafür bin ich mehr als dankbar.
    Sali - ich mag Deinen Blog sehr. Super tolle Themen und Beiträge...
    Bitte mach so weiter, hier fühl ich mich nicht komisch, weil ich meinen Hund so sehr liebe und ihr dankbar bin für all das, was sie mir täglich schenkt.
    Mein Gefühl, dass der Tibet Terrier für mich die richtige Rasse ist, hat mich nicht getäuscht, sondern mich in die richtige Richtung geschubst...

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    1. Hallo Jane, vielen Dank für deine lieben Worte! Ich kenne das Gefühl nur zu gut, dass Menschen ohne Haustiere einen mehr als irritiert anschauen, wenn man von seinen Hund erzählt. Von daher ist dieser Blogg auch für mich eine tolle Möglichkeit viele liebe Menschen kennenzulernen die genauso fühlen und denken wie ich.
      Liebe Grüße
      Sali

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  7. Genau wie bei Lilly`s Frauchen war "mein" erster Hund eine Dogge. Anka hat schon lange vor mir bei meinen Eltern gewohnt und ist mit 9 Jahren gestorben, als ich selbst 5 Jahre alt war. Aber ich kann mich noch ganz genau an sie erinnern - wir haben viel getobt und gespielt und vor allem geschmust - als sie damals gestorben ist, hat mir das Herz geblutet. Meine Eltern durften jahrelang nicht die Spuren beseitigen, die ihr Schwanz an der Tapete hinterlassen hatte, weil sie dort oft ein Geschwür hatte ...Herzliche Grüße von Sylvie, dem Dackelfrauchen von der heute heißgeliebten Lucy

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    1. Hallo Sylvie, deine Worte haben mich sehr berührt - danke!
      Liebe Grüße
      Sali

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