Der Hund am Arbeitsplatz
Mittwoch, März 18, 2015Vielen Dank Lucie für das Blogbällchen! Ihr fragt euch was das ist - ein Blogbällchen? Die Aktion wurde von den DogBloggern am 1. März gestartet. Immer am Mittwoch und Sonntag gibt es auf einem der teilnehmenden Hundeblogs ein Artikel zum Thema "Hund am Arbeitsplatz" und "alleine bleiben". Wir haben uns für das Thema "Hund am Arbeitsplatz" entschieden und die Frage, ob sich jeder Hund dafür eignet.
DER HUND AM ARBEITSPLATZ - NICHT JEDER HUND IST DAFÜR GEEIGNET
Die Möglichkeit den eigenen Hund mit ins Büro zu nehmen ist heute keine
Seltenheit mehr. Immer mehr Arbeitgeber entdecken die Vorteile von
Hunden am Arbeitsplatz. Sie tragen häufig nicht nur zu einem besseren
Arbeitsklima bei, sondern verringern auch den Stress und Fehlzeiten der
Mitarbeiter. Aber ist jeder Hund für das Büro geeignet? Diese Frage
musste ich mir leider bei Chiru nach wenigen Wochen im Berufsalltag
stellen.
Vor acht Jahren waren Hunde im Büro noch eher ungewöhnlich. Ich habe aber das große Glück einen Arbeitgeber zu haben, bei dem der Mitarbeiter als Mensch an erster Stelle steht. Auch für meinem damaligen Chef war die Mitarbeiterzufriedenheit nicht nur ein neues Schlagwort im Berufsleben, sondern eines seiner Ziele als Führungskraft und so bekam ich die Erlaubnis "Jungspund" Chiru mit ins Büro zu nehmen. Ursprünglich war geplant, dass er vormittags bei meiner Mutter bleiben sollte. Natürlich fand ich den Gedanken viel schöner auch die Bürostunden mit Chiru gemeinsam verbringen zu können und nutzte gerne die Möglichkeit ihn mit zu nehmen. Im Büro war Chiru schnell das Maskottchen vom gesamten Team. Viele meiner Kolleginnen freuten sich riesig, wenn der kleine Tibeter sich gerade unter ihren Schreibtisch zum Schlafen legte und er bekam häufig ein Leckerchen zugesteckt. Ich hatte mir die Eingewöhnung eines sehr jungen Hundes in einen Büroalltag viel schwieriger vorgestellt und war total begeistert.
Chiru ist fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend und lässt sich von ihnen nicht gerne anfassen. Er benötigt Rückzugsorte um sich wohlfühlen zu können. Ich kaufte für ihn eine faltbare Hundebox, die ich hinter meinem Schreibtisch, in die Zimmerecke stellte. Hier hatte er die Möglichkeit sich zurückzuziehen und viele Besucher bemerkten ihn überhaupt nicht.
Gerade für ihn als sehr jungen Hund war es eine große Herausforderung mehrere Stunden ruhig in meinem Zimmer im Büro zu bleiben. Er wollte viel lieber spielen und beschäftigt werden. Wir machten vor der Arbeit daher immer große Spaziergänge, damit er ausgelastet ins Büro kam. An längeren Arbeitstagen brachte ich ihn zu meiner Mutter und versuchte ihn in kleinen Schritten an einen "Büro Tag" zu gewöhnen. Im Büro versuchte ich mit kleinen Ablenkungen wie z.B. eine Papierkugel zu der Kollegin im Nebenraum bringen, zu beschäftigen.
DAS WOHL DES HUNDES GEHT VOR...
Leider blieben alle meine Bemühungen ohne Erfolg! Chiru kratze sich nicht nur ständig weiter, sondern fing auch zunehmend an im Büro anzuschlagen oder zu Fipsen. Ich brachte ihn daher immer öfters wieder zu meiner Mutter und fuhr ohne ins Büro. Ihm gefiel das viel besser: Er konnte dort mit Familienhund Reina toben und war auch dort nicht alleine. Sobald er beim Anhalten des Autos bemerkte, dass wir vor dem Haus meiner Eltern standen, hopste er vergnügt aus dem Kofferraum und konnte es nicht erwarten, dass meine Mutter ihn die Tür öffnete. Ging die Fahrt allerdings ins Büro...
Ich habe dann nach einiger Zeit einsehen müssen, dass es für Chiru besser ist, den Vormittag bei meiner Mutter zu verbringen. Ins Büro hatte ich ihn dann nur noch im Notfall mitgenommen. Was für mich eine Bereicherung im Arbeitsleben war wurde für Chiru zur Belastungsprobe - er war als Bürohund einfach nicht geeignet!
Auch wenn es bei uns nicht funktioniert hat, freut mich die Entwicklung, dass Hunde an immer mehr Arbeitsplätzen erlaubt sind. Hunde wie Chiru, die gestresst auf die Situation reagieren, sind glaube ich eher selten. Die Hündin meiner Kollegin, hatte sich problemlos in den Büroalltag bei uns eingelebt und genoß die Nähe zu ihrem Frauchen sichtlich. In unserem Fall ging mir das Wohl von Chiru meinen eigenen Wünschen vor und zum Glück hatten wir ja auch Alternativen!
Ein paar Jahre später wurde Chiru dann doch wieder zum Bürohund - allerdings nicht im klassischen Sinne. Ich habe seit fünf Jahren einen Telearbeitsplatz und Chiru kann jetzt ganz stressfrei unter meinem Schreibtisch meinen Arbeitstag verschlafen...
Vorschau:
Die Aktion Blogball geht weiter: Am Sonntag, den 22. März könnt ihr bei "Lilas Welt - mit Herz und Schnauze durch das Leben" mehr zum Thema "Alleine bleiben" lesen!
Die komplette bisherigen Beiträge zur Aktion "Blogbällchen" zum Nachlesen gibt es hier:
Artikel 1: "Alleine bleiben will gelernt sein!" vom Blog: Und dann kam Lilly
Artikel 3: "Der selbstständige Hund" vom Blog : hell & blau
Artikel 4: "Zwischen Büchern und Gummistiefeln..." vom Blog: Amber & Me
Artikel 5: "Allein Bleib Guide - 5 Tipps wie es klappt" vom Lucies Hundefutterblog
18 Kommentare
Oh, armer Chiru, damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet, dass er so gestresst auf den Arbeitstag reagiert. Aber es ist gut, dass du auch zeigst, dass die Lösung eben nicht für jeden Hund geeignet ist. Und zum Glück hattet ihr ja die Alternative mit deiner Mutter. Ich bin eigentlich sehr gerne im Büro, nur Publikumsverkehr darf halt nicht herrschen, ich würde jeden Kunden sofort verbellen.
AntwortenLöschenWuff-Wuff dein Chris
Hi Chris, genau das war auch Chirus größtes Problem - die vielen fremden Menschen die rein und raus gehen. Wäre unser Büro nicht so Publikumsintensiv gewesen, hätte es vielleicht geklappt. Aber so lange man so schöne Alternativen hat wie den vormittag bei Mutter verwöhnt zu werden, konnte ich Mr. Wichtig schon verstehen ;-)
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Sali
Hallo Sali,
AntwortenLöschenich finde es schön, wenn für Vier- und Zweibeiner am Ende die perfekte Lösung gefunden wird, man kann sehen, wie Chiru sich an deinem Telearbeitsplatz sichtlich wohl fühlt !
Raja als Bürohund könnte ich mir heute mit 6 Jahren gut vorstellen, in ihren ersten drei extrem aktiven Jahren, wäre das aber für mich undenkbar gewesen !
Liebe Grüße
Claudia
Hi Claudia, ich denke auch Chirus junges Alter hat da auch eine große Rolle gespielt. Heute wäre er vieleicht entspannter. Wobei - die vielen fremden Menschen und der Trubel der bei uns im Büro herrschte... ich glaube doch nicht.
LöschenLIebe Grüße
Sali
Watson ist gern bei mir im Büro und genießt es hin und wieder von Kollegen gekrault zu werden oder unterm Schreibtisch zu schlafen. Ich hab oft das Gefühl, dass er die Bürotage dem Wochenende vorzieht. ;-) Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es für einen Hund, der fremde Menschen nicht so liebt wie ein Irish Terrier, echt stressig sein kann. :-/ Aber gut, dass ihr eine Alternativlösung hattet!
AntwortenLöschenHallo ihr zwei. ja zum Glück wusste ich ja im Vorfeld, bevor wir uns für Chiru entschieden hatten, dass meine Eltern jederzeit einspringen und Chiru auch vormittags gut versorgt ist. Wobei ich auch sagen muss, ich hatte anfangs nicht damit gerechnet, dass Chiru sich im Büro NICHT wohl fühlen könnte. Aber wie du schon geschrieben hast, der Bürohund sollte keine Berührüngsprobleme mit fremden Menschen haben. Schön das Watson den Kontakt so geniest und dann sogar noch das Wochenende durcharbeiten würde falls möglich. Da musste ich echt lachen, kann es aber auch verstehen. Viele Hunde mögen es einfach im Fokus zu stehen und geniesen die vielen Streicheleinheiten.
LöschenLiebe Grüße
Sali
LIebe Grüße
Sali
Er hatte einfach schon beim Züchter unglaublich viel Kontakt zu fremden Menschen und genießt es wirklich. Er findet Menschen einfach großartig, dazu kommt, dass ich keine Kunden im Büro habe und meine Kollegen alle gut mit Tieren können und jeder mit ihm rumalbert und streichelt. Ich wäre auch ehrlich gesagt, gar nicht darauf gekommen, dass es nicht funktionieren könnte. :-/ Da habe ich wohl Glück gehabt. Watson ist jetzt seit seiner 11 Woche mit im Büro und macht das von Anfang an gut. Ok, erst wurde viel Papier geklaut und ich musste öfter raus, aber jetzt ist es äußerst entspannt. ;-)
LöschenKlein Watson - der Papierklauer: herrlich :-). Ich glaube für die sehr, sehr viele Hunde ist es etwas tolles im Fokus bei Menschen zu stehen. Chiru hatte auch bereits beim Züchter sehr viel positiven Kontakt zu Menschen - war aber auch da schon zurückhaltend und konnte auch gut meinen Besuch komplett dort verschlafen und ich bekam ihn nicht zu Gesicht :-/. Er ist ein kleiner Eigenbrötler - sehr häufig bei der Rasse, aber bei ihm sehr ausgeprägt :-)
LöschenIch finde es gut, dass ihr so entschieden habt. Und so ein Telearbeitsplatz ist doch das beste was es gitbt! Ich bin als Bürohund viel zu groß, aber ich war schon mal zum Testen mit.
AntwortenLöschenSchlabbergrüße Bonjo
Hi Bon-Jovi, naja ein klitzekleines bisschen bist du vielleicht zu groß ODER vielleicht ist das Büro einfach auch zu klein?! Aber wenn es schöne Alternativen gibt, muss es ja nicht unbedingt ein Büroalltag sein :-)
LöschenLIebe Grüße
Sali
Das sieht wirklich nach einem geregelten und total entspannten Bürotag aus :)
AntwortenLöschenSchön das alles bei euch so gut klappt.
Wuff, Deco + Pippa
Ja das stimmt - man darf zwischendurch beim Arbeiten nur nicht neidisch werden auf so viel Gemütlichkeit!
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Sali
Och, wie schade, dass es Chiru im Büro nicht so gut gefallen hat. Umso schöner ist es, dass er seinen Traumjob dann doch noch gefunden hat. Manche arbeiten eben lieber auf der Couch... ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Lotta
Lotta, klar das so ein Spruch wieder von dir kommt! Ich habe mich "kringelig" gelacht - du bist echt eine tolle Ulknudel!
LöschenLIebe Grüße
Sali
Ich finde es gut, dass Du darauf hinweist, dass nicht jeder Hund mit einem Bürojob glücklich ist (oder überhaupt mit einem Job). Es war sicher nicht einfach für Dich, Chiru nicht mitzunehmen - wenn man schon die Möglichkeit hat - aber es ist toll, dass Du es für ihn so gemacht hast!
AntwortenLöschenIch bin sehr froh, dass sich hier die Hunde bis jetzt alle für einen Bürojob begeistern konnten. Wobei ich bei Cara schon so meine Zweifel hatte, denn sie hat halt ein ganz anderes Temperament als Laika. Aber auch die Kleine hat sich jetzt gut eingefügt und genießt die Bürotage sehr.
Liebe Grüße,
Isabella mit Damon und Cara
Hallo Isabella, danke für deinen lieben Kommentar!
LöschenLiebe Grüße
Sali
Ihr Lieben,ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern. Man wollte alles richtig machen und war unsicher, welche Entscheidung richtig ist. Letztendlich hat Chiru sich entschieden. Er hatte seinen Ausgleich bei Mutti und die Freude war riesig ,wenn du ihn abgeholt hast.Das hat sich dann alles durch deinen Telejob erledigt.Wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, hast du ja einen netten "Kollegen",der die Pausen vorzieht.
AntwortenLöschenNicht ganz selbstlos hätte ich gern einen vierbeinigen Freund im Büro. Bevorzugt einen Rottweiler. So mancher Kunde würde uns dann höflicher entgegen treten.
Liebe Grüße Micky
Schwesterchen wir sind uns doch mal wieder sehr ähnlich! Wie oft habe ich mir schon in bestimmten Situationen einen Rottweiler gewünscht *grins*! Aber einen RIESIGEN!!!!
LöschenDicken Bussi
deine Sali
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