Blick ins Familienalbum (3)

Montag, März 11, 2013

Setzen wir die Zeitreise fort - wie kam es denn jetzt dazu, dass Chiru und nicht Donka bei uns einzog? Auslöser für das nun folgende Gefühlskarussell, war der Anruf unser Züchterin ein paar Tage nach unserem Welpenbesuch.

Chiru mit seinem Bruder Donka
Chiru (rechts) mit seinem Bruder Donka
Wie ihr ja schon im Teil 2 gelesen habt war Chiru war ursprünglich für eine Familie mit Kindern geplant. Chiru hatte sich zu einem sehr ruhigen Welpen entwickelt und die Züchterin hatte bedenken, ob ein trubeliger Haushalt mit Kindern das richtige für ihn wäre. Sie erinnerte sich daran wie verliebt ich beim ersten Besuch in Chiru war und war der Meinung, dass wir viel besser zu ihm passen würden. Mein Herz machte Purzelbäume und ja, die Entscheidung war sofort getroffen - Chiru sollte es sein! Kaum hatte ich den Hörer aufgelegt kamen mir die ersten Bedenken. Die Reaktion von Detlef, meinem Mann konnte ich mir nur zu gut vorstellen, wenn er die Begründung hörte, warum wir jetzt Chiru haben könnten. "Ein ruhiger Hund, der sich auch gerne einmal zurückzieht" - diese Eigenschaften standen auf seiner Wunschliste für den zukünftigen Vierbeiner nicht gerade ganz oben... Stand nicht in jedem Erziehungsratgeber, man sollte sich nicht den ängstlichsten Hund aus dem Wurf aussuchen? Aber war ein ruhiger Welpe auch ein ängstlicher Welpe? Das Glücksgefühl schlug um in vollkommene Verunsicherung - hatte ich mich zu schnell und für den falschen Welpen entschieden?

Endlich kam dann auch der Sonntag und wir durften Chiru und Donka wiedersehen. Aus den kleinen Meerschweinchen hatten sich "richtige" kleine Hunde entwickelt - wer hätte das gedacht ;-), die auf unsicheren Beinchen ihre Welt erkundeten. Zum ersten Mal durfte ich dann auch Chiru in den Händen halten - ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Chiru bei Sali auf dem Arm


Chiru bei Sali auf dem Arm

Chiru bei Sali auf dem Arm

Es wäre schön gewesen, wenn ich schreiben könnte, dass ich sofort nach diesem Besuch gewusste hätte, dass Chiru der richtige Hund für mich ist... Aber es wäre eine glatte Lüge. Auch Donka hatte sich zu einem süßen und kecken kleinen Rüden entwickelt und ich hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen dem kleinen Kerlchen gegenüber, als wir uns an diesem Tag intensiver mit Chiru beschäftigten.

Chiru mit seinem Bruder Donka im Welpenauslauf
Wenn´s trubelig wird und alle spielen...  (Chiru links - Donka rechts im Hintergrund)

Chiru im Welpenauslauf
... geht Chiru lieber auf sein "Wölkchen"...

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich mit Detlef nach Hause. Der Welpenbesuch hatte mich doch stark verunsichert. Die Zweifel wurden stärker, ob meine schnelle Entscheidung am Telefon die richtige war und ich nicht besser bei meiner Wahl für Donka geblieben wäre... Chiru hatte sich fast während unseres gesamten Besuches hinter dem Welpenkorb verkrochen, während die anderen neugierig mit uns spielten.

Chiru gemeinsam mit seinen Geschwistern
Chiru wie immer neben seinem Bruder Donka...
Nach wenigen Tagen gab es glaube ich kaum einen Menschen in meinem Umfeld, der auf das Thema "welchen Welpen nehme ich nur?" nicht genervt reagierte - aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden! Der nächste Besuch machte die ganze Sache dann für mich auch nicht einfacher - für alle Welpen gab es Interessenten - nur für Donka nicht... und beide Welpen waren nach wie vor unzertrennlich.

Chiru wie immer unzertrennlich mit seinem Bruder

Donka hatte sich mit seinen 6 Wochen zu dem Anführer der kleinen Meute entwickelt - Chiru war der Hund der immer hinter dem Körbchen schlief, wenn alle Welpen miteinander tobten... Vom Herzen berührte mich dieses kleine Kerlchen sehr - Detlef war von dem Mut und der kecken Art von Donka überzeugt...

Chiru hinter seinem Bruder Donka liegend
Chiru hinter seinem Bruder Donka

Chiru im Welpenauslauf



Chiru im Welpenkörbchen

Diesen Eindruck bestätigte uns auch die Züchterin - Chiru war ein Welpe, der sich sofort zurückzog, wenn es trubelig wurde. Natürlich spielte er auch gerne - nur leider immer dann, wenn alle Besucher weg waren und die Geschwister müde vom Toben gewesen sind. War das der richtige Hund für mich? Durfte ich einfach auf mein Bauchgefühl vertrauen?

Detlef wollte gerne eine mutigen und starken Hund - da passte Donka perfekt. Ein unerschrockener, kleiner Rüde, der schon jetzt seine Stärken und Grenzen ständig bei seiner Mutter austesten wollte. Ich hatte aber Zweifel, ob ich dem gerecht würde und in der Lage wäre, diese Grenzen auch eindeutig zu setzen.

Chiru‘s Geschwister beim Spielen
Donka oben rechts beim Spielen mit seinen Brüdern
Innerlich hoffte ich, dass das Problem sich von alleine lösen würde und bei meinem nächsten Besuch Donka schon vermittelt sein würde...Ob das der Fall war erfahrt ihr nächste Woche (Blick ins Familienalbum 4)!
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22 Kommentare

  1. Und das Schöne ist: die Welpen erinnern sich an Deinen Geruch, wenn Du sie in den Händen gehalten hast :) Für welchen Welpen Du Dich letzendlich entschieden hast, weiss ich schon... aber ich werde es nicht weitersagen :)

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    1. Das wusste ich noch nicht, dass Welpen sich an den Geruch später erinnern können!
      Liebe Grüße
      Sali

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  2. Was für eine Gefühlsachterbahn.
    Es ist sehr interessant, dass du einmal von dieser Zerissenheit berichtet, zu lesen gibt es ja sonst meist die "einfache" Variante.
    Liebe Grüße!

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    1. Ja ich muss zugeben, ich habe auch ein Weilchen darüber nachgedacht, ob ich so offen darüber schreiben soll...
      Liebe Grüße
      Sali

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  3. Hallo Sali,

    Du hattest schon Probleme damit, dich zwischen zwei Welpen zu entscheiden. Nach unserem Wurf mit Clooney mussten wir uns aus sechs einen aussuchen. Und ich glaube, dass jeder einmal unser Favorit war.

    Liebe Grüße

    Thomas

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    1. Hallo Thomas, es ist immer wieder beruhigend zu lesen, dass es auch anderen ähnlich ergangen ist!
      Liebe Grüße
      Sali

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  4. Hallo Sali,du hast Teil3 wieder so schön geschrieben,so spannend das man mit fiebert,obwohl man ja schon weis für wen du dich entschieden hast ist man
    mittendrin und gespannt wie es weiter geht!
    Ich finde es toll das du uns so mit in deine Gefühlswelt nimmst und so ehrlich bist.Die Bilder sind soooooo schön jeder Welpe etwas ganz besonderes,ich kann
    deine Zerrissenheit so gut verstehen.Beide Welpen Donka sowie Chiru haben etwas
    Einzigartiges,mir wäre es wohl genau so schwer gefallen!
    Mir ist es ähnlich gegangen.Bei uns war es so das ein anderer Welpe aus dem Wurf
    mich ausgesucht hat.An dem besagten Tag war er die ganze Zeit bei mir,klebte
    förmlich an mir und wenn die anderen zu mir kamen drängte er sich immer freunlich
    dazwischen,wollte schmusen u spielen.Ich hätte mich wohl für ihn entschieden,
    konnte seinem Charme kaum wieder stehen.Zeitgleich spielte sich das gleiche mit
    Inci bei unserer Tochter ab,sie wich ihr nicht von der Seite spielte und schmuste
    mit ihr.Ich bekam davon weniger mit aber es war geschehen meine Tochter hatte
    sich verliebt,die oder keine!Mein Sohn meinte auch "Mama die ist sooo cool"!
    Was macht man als gute Mutter,man kann den Kindern den Wunsch schwer abschlagen,
    also entschieden wir uns für Inci.
    Das war einer der besten Entscheidungen die meine Kinder getroffen haben aber das
    wusste ich ja erst später.Zu diesem Zeitpunkt war es für mich nicht leicht und
    ich habe oft an dieses kleine Mädchen gedacht,wie sie sich wohl entwickelt hat
    und bei wem sie lebt und ob sie sie genau so lieben wie wir unsere Inci.
    Ganz komisch ich liebe Inci überalles,sie ist absolut mein Hund und trotzdem werde ich ihre Schwester nicht vergessen!
    Freue mich nächste Woche auf Teil 4 und bin froh das auch andere eine Gefühls-
    achterbahn bei der Welpenauswahl erlebt haben.Denkst du auch heute manchmal
    noch an Donka?

    lG.
    Dagmar mit Traumhund Inci

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    1. Hallo Dagmar,
      danke für deinen lieben Kommentar - es ist sooo schön zu lesen, dass es bei dir auch ähnlich war! Welcher von den Welpen war es bei dir?

      Ja ganz vergessen habe ich Donka nie und ich denke noch ab und zu an ihn. Heute, mehr als sieben Jahre später, weiß ich dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und Chiru MEIN Hund ist. Trotzdem hat die beiden Welpen etwas ganz Besonderes verbunden, dass ich bei keinem der spätereren Würfen von unserm Züchter erlebt habe. Ich habe Donka und Chiru ein Versprechen gegeben: Sollte Donka jemals sein Zuhause verlieren kommt er zu uns.
      Liebe Grüße
      Sali

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    2. Das ist ein sehr schönes Versprechen und man sieht es auch auf
      den Bildern wie nah die zwei sich waren!Es war bestimmt vom Gefühl
      her nicht leicht die Zwei zutrennen.
      Das gleiche Versprechen habe ich Inci bei ihrem liebsten Hunde-
      kumpel gegeben.Er lebt bei einer 80 jährigen Dame und ist ein
      ehemaliger Strassenhund,die Zwei lieben sich sehr es ist anders als bei anderen Hundefreunden.Sie verstehen und vertrauen sich blind! Sollte da mal etwas sein und die Familie kümmert sich
      nicht kommt er zu uns,er geht nie wieder in ein Tierheim!
      Die Kleine die mich damals ausgesucht hatte war eine von denen mit ganz weißem Gesicht und grossem schwarzen Fleck auf dem Rücken,ich glaube Frau Kamrath nannte sie
      Schneeflocke,die richtigen Namen hatten die Kleinen noch nicht.

      lG.

      Dagmar

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    3. Ja dann weiß ich wer die Kleine war - sie ist auf der HP von Kamraths zu sehen - die war wirklich eine süsse Maus!
      Lg
      Sali

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  5. Scheint doch mehr als ein Vorurteil zu sein, dass Männer immer den Rüden mit dem dicken Kopp haben wollen :) Karlsson wurde ja von meinem Mann ausgewählt und er hat sich auch zielsicher für den Anführer der Welpenbande begeistern können. Das haben wir jetzt davon! Liebe Grüße, Silke

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    1. Ja das wäre doch mal ein Thema für die nächste Martin Rütter Show oder einen Bloggbeitrag *kicher*. Ich hätte da noch einige "Vorurteile" die sich bestätigt haben ;-).
      lg
      Sali

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  6. Hi Schwesterchen,
    an das Gefühlschaos kann ich mich noch lebhaft erinnern!!!!Aber letztendlich war es die richtige Entscheidung. Kaum vorstellbar, das unser Mr. Wichtig so ein schüchterner Welpe war.Ich möchte ihn nicht mehr missen.
    Lieben Gruß
    Micky

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    1. Ja schüchtern und zurückhaltend ist Mr. Wichtig wirklich nicht mehr *kicher*.
      Bussi
      Bine

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  7. Jaja, das mag ich auch am liebsten, wenn sich die Probleme von alleine lösen.
    *LACH*
    Herzliche Grüsse
    Trudy

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    1. Ja manchmal funktioniert es :-)
      Liebe Grüße
      Sali

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  8. Oh, du machst es immer so spannend ;) Ich kann es kaum noch abwarten, endlich die Fortsetzung zu lesen ;)

    Und jetzt zum Eigentlichen: Ich verstehe dich echt gut, als wir uns die kleinen Punktehunde angeschaut hatten, war nur noch ein Mädel frei und das war nicht unsere Lilly, sondern eine kecke Hündin mit viiiel weniger Flecken. Als wir bei der Züchterin ankamen, hieß es, dass wir auch Lilly haben könnten - die Züchterin wollte sie erst zur Zucht behalten, dann ist ihr aber das Birkauge aufgefallen, was bei Dalmatinern ein zuchtausschließender Fehler ist. Lilly war viiiiel ruhiger und im nachhinein lässt sich sagen, dass sie auch ängstlicher ist. Trotzdem sind wir unheimlich froh, dass wir uns vor gut einem Jahr für sie entschieden haben :)

    Liebste Grüße,
    - Lilly's Frauchen -

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    1. Liebes Lilly-Frauchen, ich glaube eurer Lilly geht es genauso und sie ist glücklich, dass sie zu euch gekommen ist! Wenn ich auf euren Blogg lese, finde ich immer, dass ihr einfach perfekt zueinander passt. Es kommt wie es einfach kommen muss!
      Liebe Grüße
      Sali

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  9. Sockenhalterin Sabine11 März, 2013

    Liebe Sabine,

    wie sehr habe ich mich auf diese Fortsetzung gefreut. Und ich kann bei jedem Deiner Worte Deine Gefühle nachempfinden. Wie soll man sich richtig entscheiden, wenn man nicht weiß, wass richtig ist???? Und wenn dann noch Herz, Bauch, Verstand und der eigenen Mann nicht auf einer Spur sind, dann ist das ein wahres Gefühlschaos. Man will ja die beste, die richtige Wahl treffen und nichts bereuen. Freue mich auf die Fortsetzung.

    Drück Dich

    Sabine

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  10. Hallo liebe Sali
    Ich kann verstehen, dass dir die Entscheidung damals nicht leicht gefallen ist ..
    Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt, auch wenn ich weiß für welchen Welpen du dich letztendlich entschieden hast :-)
    Ich wünsche euch eine schöne Woche
    Liebe Grüße Diana

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  11. Eine Welpenauswahl ist nie einfach, wenn man mit Bedacht vorgeht.Die Lütten erinnern sich nicht nur an den Geruch, sondern auch an die Stimme und wenn man dann noch den Welpenruf des Züchters nach macht, hat man einen Hund der sich sehr schnell eng an einen bindet;-)

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  12. ♥ ...so rührend geschrieben,
    das ergreift einen fast...
    man hat das gefühl... man ist da
    mit dir mit dabei....
    ...so lieb... geschrieben....
    glg Nathalie

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